Dieser Beitrag entstand in einer bezahlten Kooperation mit Sportscheck. Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links, das heißt ich erhalte eine Provision, wenn du sie klickst und Produkte bestellst, eine Unterkunft buchst o.ä.
Der Name sagt es schon: Als Backpacker braucht man einen Rucksack. Bei den meisten Reisen hatte ich sogar zwei davon dabei. In einem großen Trekkingrucksack verstaute ich all mein Hab und Gut, das ich von zu Hause mitnahm. Hier habe ich beschrieben, wie du einen solchen Backpacking Rucksack findest.
Neben diesem großen Rucksack hatte ich meist zusätzlich einen kleinen Tagesrucksack dabei. Diesen verwendete ich, um vor Ort nur das Nötigste für den Tagesbedarf mitzunehmen. Irgendwann ging ich dazu über, nur noch mit einem kleinen Rucksack zu reisen und den großen ganz zu streichen. Doch Backpacking-Einsteiger können sich an diesen Gedanken nur schwer gewöhnen. Deshalb soll es in diesem Text hauptsächlich um die Funktion als Tagesrucksack gehen.
Die Auswahl an Rucksäcken ist groß. Es ist schwer da durchzusehen. Außerdem kauft man nur alle paar Jahre mal einen neuen Rucksack. Daher lohnt es sich, die Entscheidung nicht zu überstürzen und sich zunächst zu überlegen, was ein Tagesrucksack alles können soll. Die wichtigsten Kriterien stelle ich hier vor.
1. Verwendungszweck
Ich habe es eingangs schon erwähnt: Ein Tagesrucksack kann unterschiedliche Zwecke erfüllen. Ursprünglich verwendete ich ihn nur als Zweitrucksack, heute als primäres Gepäck für meine Reisen. Ich kann jedoch nicht jeden Rucksack für beide Zwecke verwenden. Die Anforderungen sind unterschiedlich.
Selbst wenn es nur ein klassischer Tagesrucksack sein soll, musst du dir überlegen, welche Anwendungsfälle es auf deiner Reise geben könnte: Kann es sein, dass du auf Tageswanderungen gehen bzw. Tagesausflüge machen wirst, teils auch mit einer Übernachtung? Das kommt beim Backpacking durchaus vor. Auch für Strandbesuche brauchst du ggf. einen anderen Rucksack als für einen Städtetrip.
Im Idealfall kaufst du einen Rucksack, den du auch zu Hause benutzen kannst. Ich verwende meinen Tagesrucksack auch im Alltag. Ich finde es besser, einen Rucksack für verschiedene Zwecke zu haben als drei Rucksäcke für drei Zwecke. Also, überlege dir, wofür du ihn überhaupt brauchst.
2. Preis
Der Preis sollte nicht das einzige Kaufkriterium sein, aber es ist sicher eines der wichtigsten. Gerade Markenrucksäcke sind nicht ganz billig. Dafür sind sie häufig von guter Qualität. Ein Rucksack sollte aus meiner Sicht kein Wegwerfprodukt sein. Im besten Fall kannst du ihn über viele Jahre verwenden. Meinen großen Backpacker Rucksack habe ich seit neun Jahren. Die 130 Euro haben sich längst gelohnt.
Ein Tagesrucksack ist aber für gewöhnlich günstiger. Die kleinsten Daypacks von guter Qualität gibt es für 30 Euro. Für geringe Ansprüche und bei wenig Platzbedarf reichen diese schon aus, vor allem für Städtereisen. Nach oben sind den Preisen jedoch keine Grenzen gesetzt. Mein aktueller Tagesrucksack hat 100 Euro gekostet. Immer noch eine lohnende Investition, da ich ihn im Alltag, für mehrtägige Wanderungen und für Backpacking-Reisen verwende.
Deine Wahrheit liegt vielleicht irgendwo dazwischen. Für einen reisetauglichen Zweitrucksack bist du mit ca. 50 Euro gut dabei.
3. Größe
Die Größe hängt maßgeblich vom Verwendungszweck ab. Die kleinsten Daypacks haben ein Volumen von ca. 15 Litern. In diese Rucksäcke passt nicht viel rein, dafür sind sie sehr handlich und leicht. Einen Rucksack in dieser Größe habe ich als Backup im Schrank liegen. Wenn ich in der Stadt unterwegs bin und kaum mehr als ein Buch, eine Kamera und eine Flasche Wasser dabei habe, reicht er völlig aus. Doch zum Reisen ist er mir zu klein, da ich bei so wenig Packvolumen kaum Spielraum für unvorhergesehene Situationen habe.
Mein heutiger Alleskönner hat ein Volumen von 33 Litern. Damit fahre ich an Wochenenden weg, war schon mehrere Tage wandern und sogar ein paar Wochen Backpacken. Als Zweitrucksack für eine Backpacking-Reise empfehle ich jedoch eher ein Volumen von ca. 25 Litern. Das ist ein guter Mittelweg.
4. Material
Neben der Größe eines Rucksacks hat die Materialqualität den größten Einfluss auf den Preis. Zwar fällt es mir schwer viel Geld auszugeben, aber ich mag es noch weniger, wenn ein Produkt nach einem Jahr auseinander fällt. Daher kaufe ich lieber hochwertige Materialien.
Leider ist die Qualität für mich als Laien schwer einzuschätzen. Daher orientiere ich mich am Preis, an der Marke, an den Bewertungen anderer Käufer oder gehe in ein Geschäft und lasse mich dort beraten.
Mir ist Stabilität wichtig, denn beim Reisen muss ein Rucksack einiges mitmachen. Darüber hinaus sollte das Material zumindest wasserabweisend sein, sodass der Rucksack bei einem Regenschauer nicht sofort durchweicht. Komplett wasserdichte Rucksäcke hingegen sind ziemlich teuer. Im Zweifel ist es günstiger, sich einen separaten Regenschutz zu kaufen. Das ist besonders bei mehrtägigen Wanderungen sinnvoll.
Tipp: Wenn du den Rucksack als Zweitrucksack bei einer Backpacking-Reise verwenden willst, kann es nützlich sein, wenn sich der Rucksack zusammenrollen lässt, sodass du ihn auch im großen Trekkingrucksack verstauen kannst. Das muss nicht sein, ist manchmal aber nützlich, geht jedoch nicht mit jedem Rucksack.
5. Tragekomfort
Der Tragekomfort ist aus meiner Sicht nicht so wichtig wie bei einem großen Trekkingrucksack, aber ganz außer acht lassen sollte man ihn auch nicht, schließlich trägt man einen Tagesrucksack häufiger als den großen Backpacker-Rucksack (dafür nicht so schwer bepackt).
Für Wochenendtrips oder den Alltagsgebrauch ist der Komfort für mich nicht so relevant. Doch wenn ich mit dem Tagesrucksack zum Backpacking oder zu Wanderungen aufbreche, ist er ziemlich voll gepackt und muss dann gut anliegen. Entscheidend sind dabei die Rückenpolsterung, der Hüftgurt und ggf. ein Rückennetz, das für eine bessere Belüftung sorgt. Das alles sind Merkmale hochwertiger (und teurer) Rucksäcke.
Der wahre Komfort lässt sich nur im Laden feststellen. Wenn dieses Kriterium für dich wichtig ist, solltest du also in ein Geschäft gehen. Dort sind die Rucksäcke für gewöhnlich mit Füllmaterial ausgestopft, sodass eine reale Situation bestmöglich simuliert wird (auch wenn das Füllmaterial eigentlich zu leicht ist).
6. Außentaschen und Innenfächer
Ein guter Rucksack besteht nicht nur aus einem großen Fach, sondern vielen kleinen Taschen und Fächern. Einige davon außen, andere innen. Dabei handelt es sich für mich um eine Art Ordnungssystem, denn ich finde die Dinge schneller wieder.
Vor allem Außentaschen sind mir wichtig, sodass ich auf manchen Gegenstand bequem zugreifen kann, ohne den ganzen Rucksack auszuräumen. Das betrifft in meinem Fall Wasserflaschen, Geldbörse, Handy, Schlüssel, ein Buch/Kindle und ggf. eine Sonnenbrille.
Deshalb weiß ich bei meinem Rucksack zwei kleine Taschen im zuklappbaren „Deckel“ des Rucksacks sehr zu schätzen sowie zwei offene Seitentaschen für Wasserflaschen. Auch zwei Mini-Taschen im Hüftgurt finde ich nützlich für Schlüssel und Smartphone.
Für längere Wanderungen oder eine Backpacking-Reise ohne Trekkingrucksäcke sind Schnallen sinnvoll, an denen man von außen etwas befestigen kann (z. B. eine Isomatte).
7. Hersteller bzw. Marke
Bei Rucksäcken bevorzuge ich bekannte Marken, da ich bei ihnen ein gewisses Vertrauen in die Qualität habe. Ich habe allerdings keine konkrete Präferenz. Es gibt so viele hochwertige Marken, dass ich da nicht durchsehe.
Mein Tagesrucksack ist von Osprey – eine Marke, die ich bei Rucksäcken mittlerweile immer häufiger sehe. Mit der Qualität des Rucksacks bin ich sehr zufrieden. Das ist mein Modell: Osprey Talon 33.
Ich gehe aber davon aus, dass auch andere Marken gut sind, z. B. Vaude, Mammut, Salewa, Jack Wolfskin, Berghaus oder Fjäll Räven. Nicht zu vergessen der wohl führende Hersteller: deuter.
Welche Marke du wählst, ist Geschmacksache. Wichtiger sind aus meiner Sicht die oben genannten Kriterien.
Wo du Tagesrucksäcke kaufen kannst
Es gibt mehrere Möglichkeiten einen Tagesrucksack zu erwerben. Auch hier spielen die oben genannten Kriterien eine Rolle. Möchtest du einen möglichst billigen Rucksack mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis haben, solltest du einen der Top-Seller bei amazon kaufen. Dort gibt es gute Rucksäcke ab 30 Euro und du kannst dich an zahlreichen Kundenbewertungen orientieren.
Ich glaube jedoch nicht, dass es bei amazon die besten Rucksäcke gibt. Viele Outdoor-Marken sind dort nicht vertreten, da sie ihre Produkte nicht dem amazon-Umfeld aussetzen wollen. Stattdessen findest du die Top-Marken in ausgewählten Sport- und Outdoor-Shops. Teilweise kannst du dich dort sogar „beraten“ lassen, wie mit dem Sportscheck Rucksack-Berater. Das Tool schlägt dir auf Grundlage deiner eigenen Kaufkriterien die für dich besten Rucksäcke vor.
Eine dritte Alternative ist der Kauf im Geschäft in deiner Stadt. In einem spezialisierten Laden erhältst du die beste Beratung, kannst viele Rucksäcke miteinander vergleichen und sogar ausprobieren. Allerdings wirst du hier auch die höchsten Preise bezahlen müssen. Ich habe meine letzten beiden Rucksäcke im Ladengeschäft gekauft. Das war nicht billig, aber mit meiner Auswahl bin ich sehr zufrieden.
Fotos: Backpacker am Meer, Backpackerin mit Tablet, Backpackerin auf einem Berg von Shutterstock