Als digitaler Nomade brauche ich nichts weiter als mein Macbook und einen Internetzugang, um von überall auf der Welt meine Brötchen zu verdienen. Und als wäre das nicht schon schön genug, gibt es heute eine Reihe von Tools und Diensten, die mir die Arbeit erleichtern.
Ich habe eine Liste solcher Tools zusammengestellt, die mir das Arbeiten von unterwegs sehr erleichtern. Vielleicht kannst Du Dir davon noch etwas abschauen.
Tools zur Erstellung von Inhalten
Ich bin Webworker. Zusammengefasst könnte man sagen, ich erstelle Inhalte. Zum Beispiel den Text, den Du gerade liest. Dazu brauche ich nicht viel, bis auf eine Hand voll Tools.
1. WordPress
Wenn ich jemandem erzähle, dass ich Online Marketer bin, erhalte ich oft die Antwort, dass mein Gesprächspartner wenig Ahnung von Informatik / IT hätte. Meine Antwort: Ich habe auch keine Ahnung. Es gibt ja WordPress. Jede einzelne meiner selbst erstellten Websites basiert auf WordPress.
Einfach das aktuelle Paket herunterladen, auf den eigenen Webspace packen, installieren und fertig ist die Website. Na gut, beim ersten Mal dauert es etwas länger, doch jeder bekommt das hin. Ohne WordPress hätte ich kein Business.
2. 1aWriter
Früher schrieb ich meine Texte direkt in WordPress. Seit ich 1aWriter kenne, fasse ich WordPress erst an, wenn der Text schon fertig ist.
1aWriter ist ein Texteditor, der fast nichts kann. Außer mich von Ablenkungen verschonen! Ich öffne das Programm, sehe nichts als eine leere Seite vor mir und bekomme sofort Lust, loszuschreiben.
Das Tool gibt es auch für iPad und iPhone, doch damit kann ich nicht schreiben.
3. FileZilla
WordPress will am Anfang auf den Webserver geladen werden. Das macht man am besten mit einem FTP-Programm. Nach vielen Jahren bin ich irgendwann bei FileZilla gelandet und dabei geblieben. Das Tool ist für mich intuitiv zu bedienen.
Mit FileZilla kann ich also ganz unkompliziert Dateien auf meine Webserver übertragen.
4. iBooks Author
Vor einigen Wochen habe ich mein erstes kleines eBook veröffentlicht. Weitere werden folgen. Da ich nicht irgendwas-mit-Medien studiert habe und entsprechend unbegabt in der grafischen Erstellung von Dingen bin, brauchte ich ein Tool, mit dem ich ein eBook ganz einfach zusammenklicken kann.
In iBooks Author (für Mac) habe ich dieses Tool gefunden. An einigen Stellen merkt man, dass es nicht gezielt für PDF-eBooks gemacht ist, doch mit kleinen Tricks lassen sich Barrieren umgehen und so entsteht nach wenigen Stunden ein fertiges eBook, das sich durchaus sehen lassen kann.
5. GIMP
Wie gesagt: Grafisch in jeder Hinsicht unbegabt. Ich habe auch keinerlei Übung mit Grafikprogrammen. Wenn ich doch mal schnell eine Kleinigkeit anpassen muss, greife ich auf GIMP zurück.
GIMP erinnert an Photoshop, hat jedoch reduzierte Funktionen, ist dafür aber kostenlos zu haben.
Tools zur Verwaltung von Daten
Was wäre ein digitaler Nomade ohne seine Daten? Alles wird digital gespeichert, abgelegt, verwaltet. Dafür gibt es auch ein paar nützliche Tools.
6. Dropbox
Viele meiner Dateien sind in der Dropbox gespeichert. So kann ich sie mit anderen teilen (Geschäftspartner, Freunde). Aber vor allem habe ich dadurch eine Sicherheitskopie in der „Cloud“ – also im Netz. Auf meine Dropbox-Daten kann ich von überall zugreifen, selbst wenn ich meinen Laptop nicht dabei habe.
Die ersten 2GB sind kostenlos. Über Weiterempfehlungen kann ich weitere kostenlose GigaByte dazu verdienen.
7. Evernote
Ich kann mir nicht mehr erklären, was ich früher ohne Evernote gemacht haben soll. Gut, ich hatte viel auf Zetteln notiert und vieles auch gar nicht (und dann wieder vergessen).
Jetzt habe ich Evernote und kann jede Idee festhalten. Für verschiedene Projekte kann ich je ein Notizbuch anlegen und diese dann mit Notizen füllen. Jede Idee für einen Artikel landet zunächst in Evernote. Dort kann sie reifen, indem ich nach und nach Gedanken hinzufüge.
8. pwSafe
Heute brauchen wir ja für alles ein Passwort und ich habe gehört es sei nicht sicher, bei jeder Gelegenheit das gleiche Passwort zu verwenden. Um da noch durchzusehen, habe ich mir pwSafe angeschafft. Dieses Tool ist beinahe erschreckend einfach, ohne jeden Schnick-Schnack. Tool öffnen (mit Masterpasswort), das gewünschte Passwort suchen, fertig.
Alle Passwörter werden in einer Datei gespeichert, die sich z.B. auch mit der Dropbox synchronisieren lässt. So kann ich auch mit dem Smartphone oder von extern auf die Passwörter zugreifen.
9. Wunderlist
Bis vor wenigen Wochen hätte hier Producteev gestanden, doch seit dem letzten Update ist das Tool aus meiner Sicht nicht mehr zu gebrauchen. Also bin ich wieder auf Wunderlist umgestiegen, das ich vor zwei Jahren schon mal genutzt hatte.
Mit Wunderlist kann ich meine eigenen Aufgaben verwalten. Wer mit Websites arbeitet, hat unzählige kleine Aufgaben zu bewältigen. Anstatt das alles im Kopf zu behalten (das belastet nur!), erstelle ich mir Aufgaben in Wunderlist. So kann ich nichts vergessen und alles in kleinen Schritten abarbeiten.
10. Tiny PDF Editor
Wenn ich unterwegs arbeite, kann ich darauf warten, dass mir Formulare aufgezwungen werden, die ich ausfüllen, unterschreiben und verschicken muss. Nur habe ich nicht ständig einen Drucker in der Hand und auch keinen Scanner, um das ausgefüllte Formular wieder zu digitalisieren. Das Tool Tiny PDF Editor schafft hier Abhilfe.
Eine einmal eingescannte Unterschrift kann ich so problemlos in jedes PDF kopieren. Ich kann sogar ein ganzes Formular ausfüllen, wobei das etwas umständlich ist.
Tools zur Verbesserung von Kommunikation
Wenn ich lange unterwegs bin, muss ich hin und wieder mit der Heimat kommunizieren. Manchmal möchte ich das sogar. Am liebsten ist mir E-Mail. Für alles andere nutze ich zwei Tools.
11. Skype
Das ist nun wirklich keine Weltneuheit mehr, aber Skype hat sich durchgesetzt. Ich habe es meist ausgeschaltet, da ich keine Zeit beim Chatten vertrödeln will. Doch Skype ist äußerst nützlich zum Telefonieren oder Video-Chatten mit anderen Skype-Nutzern. Vor allem kann ich aber auch von überall auf der Welt günstig jedes Telefon anrufen. So sind selbst Menschen zu erreichen, bei denen Skype noch nicht angekommen ist (und auch nicht mehr ankommen wird).
12. Sipgate
Bleibt nur noch ein Problem zu lösen: Was ist mit all den Leuten, die versuchen mich anzurufen? Ich möchte im Ausland nicht an mein Handy gehen, aber alle Anrufe ins Leere laufen zu lassen, ist auch nicht nett.
Dafür gibt es Sipgate. Dort kann ich mir kostenlos eine Ortsrufnummer (z.B. für Berlin) besorgen und einen Anrufbeantworter schalten. Wann immer jemand eine Nachricht hinterlässt, erhalte ich diese per E-Mail als Voicemail. So geht keine Nachricht ins Leere.
Schöner Nebeneffekt: Da nicht viele Menschen Nachrichten auf Anrufbeantwortern hinterlassen, klärt sich vieles von selbst oder sie schreiben doch eine E-Mail, was mir ohnehin lieber ist.
Das sind die 12 Tools, die mir das Leben als digitaler Nomade vereinfachen. Mehr ist es nicht und alles zusammen hat vielleicht 15 Euro gekostet. Demnächst empfehle ich ein paar nützliche Tools für Smartphones.
Nutzt Du Tools, die mir das Reisen & Arbeiten weiter vereinfachen könnten?
Danke für die Zusammenstellung, bis auf Sipgate würde mein Update auch so ausfallen.
Grüsse sendet Dani
Haha ich liebe deine Sipgate-Begründung. Automatische Selektion durch AB-Abschreckung. Top. Ich benutze auch Sipgate, aber es klingelt tatsächlich auf meinem Laptop, über die nette simple SOftware mit dem schönen Namen „Telefon“ :-)
Hallo Tim,
für Sipgate gibt es auch eine IPhone-App. Die klingt dann, wenn du im W-Lan bist. Funktioniert in der Regel auch ganz Ok.
Viele Grüße
Dennis
Hi Patrick,
was spricht denn Deiner Meinung nach gegen die Festnetznummer von Skype? Wäre ja dann schon mal kombiniert in einem Programm?
Grüße,
Carina
Hi Carina,
wahrscheinlich nix ;-) Mein Bruder hatte Sipgate empfohlen. Wenn man bei Skype auch einen automatischen AB schalten kann, die Nachrichten zugeschickt bekommt und das ganze kostenlos ist, kann man sicher auch Skype nehmen. Ist das alles so?
Viele Grüße
Patrick
Eine Festnetznummer von Skype ist kostenpflichtig, Sipgate ist kostenfrei.
Viele Grüße
Dennis
Oh, super!! Das wusste ich nicht!
Toller Tipp, danke!
Carina
Hi Dennis,
danke für den Tipp – habe das auch schon genutzt, vergangenen Herbst in Asien. Teilweise hat die App sehr gut funktioniert, teilweise gar nicht. Aber dann wurde der Anruf halt umgeleitet.
In Europa habe ich die App noch nicht getestet. Darf man die in Dland benutzen? Und wenn nein, merkts einer?
Hallo Tim,
ja klar, ich wüsste nicht, warum man die App hier nicht nutzen könnte oder dürfte. Im W-Lan gar kein Problem.
Viele Grüße
Dennis
Wunderlist hält offenbar, was der Name verspricht – danke für den Tipp!
Heyho,
benutzt du für’s Bloggen in WordPress noch ein extra Tool? Oder kopierst du „einfach“ deine Artikel vom 1awriter ins Webinterface von WordPress?
Hi Mattes,
genau, Copy & Paste ins Webinterface von WordPress.
Viele Grüße,
Patrick
ui, die Antwort war aber flott.
und das klappt mittlerweile auch mit Bildern? Oder packst du die noch seperat in den Artikel?
Ich füge schon in den Text den HTML-Code für die Bilder ein und lade sie dann separat in einem Schwung hoch. Das ist für mich das einfachste.
stimmt, daran habe ich noch gar nicht gedacht.
Danke und schönen Sonntag noch :-)
Hallo Patrick,
eine Frage zu wordpress: Basiert auch 101places auf wordpress? Da du eine eigene Domain hast, gehe ich davon aus, dass du nicht die kostenlose Version benutzt. Benutzt du das „Premium-Modell“ für 80 Euro im Jahr oder das „Geschäftsmodell“ für 240 Euro? Was kannst du empfehlen? Würde die kostenlose Verson reichen, oder wirkt es aus deiner Sicht unprofessionell, keine eigene Domain zu haben?
Beste Grüße
Michael
Hi Michael,
man muss zwei Dinge unterscheiden: wordpress.com und wordpress.org.
Ich nutze wordpress.org. Dort kannst Du die WordPress-Software herunterladen und mit eigener Domain auf Deinem eigenen Server installieren. Das ist dann alles kostenlos und das würde ich auch empfehlen.
Über WordPress.com kannst Du mit den Premiummodellen zwar auch eine eigene Domain haben, aber nur .com-Domains und es gibt nicht viele Templates.
Viele Grüße,
Patrick
Hallo Patrick,
danke für diese tolle Zusammenstellung! Das meiste kannte ich ja schon, aber auch ich konnte noch einiges neues lernen. 1aWriter, Tiny PDF und Spinate werde ich mir auf jeden Fall mal genauer angucken (natürlich über Deine Links) ;-)
Viele Grüße aus Erlangen,
Andy
Hallo Patrick,
Danke sipgate ist genau was ich gesucht habe.
Schöner Blog weiter so.
Viele Grüße,
Hugo