Vom abgelegenen Farmstay aus gab es mehrere Möglichkeiten, weiter in den Süden zu kommen. Ein Local Bus um 5 Uhr morgens, mit Zug und Bus oder mit einer Art Tour, die extra für Gäste durchgeführt wird, die nach Hué fahren möchten. Zusammen mit drei anderen Gästen habe ich das gemacht und so sind wir auf dem Weg nach Hué durch die DMZ (demilitarisierte Zone) gefahren. Das war nicht wahnsinnig spektakulär, aber wenn man auf dem Weg ist, kann man das mal machen. In der DMZ kann man z.B. die Tunnel besuchen, in denen sich die lokale Bevölkerung jahrelang vor den amerikanischen Bombardements versteckt hat. Wieder nichts für Klaustrophobiker, aber wenn man sich vor Augen hält, dass 600 Leute gleichzeitig in diesem Tunnelsystem gelebt haben, dann kann man da auch mal eine halbe Stunde gebückt durchlaufen.
Hué selbst ist ein klassischer Stopp für die meisten Reisenden, da man von dort per Nachtfahrt nach Hanoi kommt oder in 5 Stunden nach Hoi An. Nahezu jeder hält hier an und so haben wir einige Leute vom Farmstay wiedergetroffen. Doch es wurde auch schnell klar, dass ein ganzer Tag ausreichend sein würde. Das Sightseeing kann man im Prinzip auch auf 2-3 Stunden beschränken.
In der Stadtmitte steht die Zitadelle mit der verbotenen Stadt. Das ist nichts, was mich wahnsinnig interessiert, aber für einen Spaziergang ganz nett. Wir haben uns für den Tag zudem ein Fahrrad geliehen und sind damit herumgefahren. Der Weg war meist das Ziel. Für die beiden Abende hält Hué einiges an Restaurants und Bars bereit. Der ganze Tourismus in Hué spielt sich in einer kleinen Umgebung ab: Alle Hotels, Hostels und Restaurants können in wenigen Minuten zu Fuß erreicht werden und so läuft man immer wieder jemandem über den Weg, den man schon kennt.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter mit dem Bus nach Hoi An. Mehr war hier nicht los. Trotzdem ganz nett für einen Pflichtstopp :)