Am Freitag habe ich in Saigon meinen Grundschulfreund Ferdinand getroffen (erstmals nach ziemlich genau sieben Jahren). Zusammen mit zwei anderen Deutschen, die gerade beruflich in Saigon sind, waren wir gut essen und später noch etwas trinken.
Am Samstag sind Ferdinand, seine Frau Huyen und ich nach Can Tho gefahren, wo die beiden leben. Obwohl die Stadt gar nicht so weit von Saigon entfernt liegt, haben wir mit dem Local Bus etwa fünf Stunden gebraucht. Can Tho ist die größte Stadt im Mekong Delta und wohl die viertgrößte in Vietnam. Trotzdem ist hier nicht viel los, ja, es ist geradezu unspektakulär. Neben ein paar ganz guten Restaurants und einer Ho Chi Minh Statue gibt’s eigentlich nur ein Highlight und das sind die Floating Markets (schwimmende Märkte). Am Abend haben wir die beiden anderen Deutschen wiedergetroffen, die in Saigon eine Can Tho Tour gebucht haben. Wir waren gut essen und haben uns für den kommenden Morgen zur Floating Markets Tour verabredet. Im Rahmen ihrer Tour wurde bereits ein Boot gechartert und für $5 pro Person konnten wir uns einfach anschließen. Da der meiste Trubel am frühen Morgen herrscht, standen wir schon 07:30 Uhr am Pier.
Die Floating Markets sind im Prinzip etliche Boote, von denen aus alles mögliche verkauft wird, vor allem Obst und Gemüse. Für Touristen gibt’s auch „Bars“, also kleine Boote, auf denen Getränke oder geschnittenes Obst angeboten werden. So kann man von Boot zu Boot fahren und in großem Stil einkaufen. Für Touris ist das eigentlich nicht gedacht – eher B2B. Mir ist nicht ganz klar, warum auf dem Wasser gehandelt wird. Eine schlüssige Erklärung von Ferdinand ist, dass im Delta viele Leute eher ein Boot als ein Auto haben und man auf den Straßen viele Orte nur umständlich erreichen kann, da es an Brücken fehlt.
Später ging es mit der Tour noch in eine Reisfabrik und in ein kleines Reisnudel-Business. Diese kleinen handwerklichen Dinge finde ich immer sehr spannend, da ich als Internet-Geek ja nichts Praktisches kann. Es hat sich herausgestellt, dass es ziemlich leicht ist, Reisnudeln herzustellen. Zum Ende der Tour waren wir mal wieder… gut essen :-) Danach sind die Jungs wieder mit ihrer Tour nach Ho Chi Minh (Saigon) gefahren.
Ferdinand und ich haben überlegt, was man mit dem jungen Tag anfangen könnte und wollten eine Moped-Tour machen. In einem Reisebüro haben wir nachgefragt, wohin man fahren könnte. Offenbar ist die nächstgelegene Sehenswürdigkeit ein Storchen-Schutzgebiet. Nur 40 km von Can Tho entfernt (letztendlich waren es 52 km).
Also sind wir dorthin gefahren und die Strecke wurde immer länger und länger. Auf dem Rückweg (teilweise im Dunkeln) haben wir fast zwei Stunden gebraucht. Der Verkehr rollt langsam in Vietnam. Das Storchengebiet war ganz nett.. Hunderte von Storchen halt. In der Umgebung gibt es schöne Reisfelder, die im abendlichen Sonnenlicht ihr schönstes grün entfalten konnten.
Ich habe eingesehen, dass es für mich hier in Can Tho nicht mehr zu sehen gibt und so fahre ich morgen wieder zurück nach Saigon, um dort den letzten Tag in Vietnam zu verbringen.
Ich wohne selber in Can Tho und habe die Floating Markets schon sehr häufig besucht. Es ist immer wieder ein Genuss. Leider hat das in den letzten Jahren nachgelassen…der Ausbau der Straßen, der Bau von Supermärkten und großen Malls führt natürlich dazu, dass immer weniger Angebote über die Floating Markets abgewickelt werden. Im Übrigen ist der Markt von Cai Rang auch nicht für den Normalbürger gedacht. Es ist mehr ein Großhandelsmarkt á la Metro. Restaurants und Ladenbesitzer kaufen hier groß ein. Wer also nur eine Melone kaufen will, ist hier fehl. Das nimmt dem Markt ein wenig den Reiz, denn als Besucher ist man nur Außenstehender. Trotzdem ein Besuch wert. Can Tho besitzt übrigens mehr als nur den Stochenpark in Thot Not. Es gibt viel zu entdecken, auch vieles, was nicht im Reiseführer steht. Häufig, das gebe ich zu, allerdings auch sehr versteckt und für den Besucher nicht so ohne Weiteres zu entdecken.
Hallo Carsten, dein Kommentar ist zwar von Februar 2014, aber hoffentlich noch nicht veraltet. Ich war Ende 2015 mit meiner Frau in Can Tho und habe dort das übliche gemacht. Floating Market, Bootstour in die Seitenarme des Mekong und eine Fahrt ins Umland. Nun komme ich im November wieder dorthin. Dieses Mal begleitet uns auch meine Schwester mit Mann. Dies ist ihre erste Asien Tour. Du schreibst, das es in Can Tho noch mehr zu entdecken gibt. Bitte gib uns doch ein paar Insider Tipps.
Besten Dank und Gruß
Peter
Hallo Karsten,
kannst du mir bitte kostengünstige Anbieter nennen in Can Tho für Floating Market und Radltour.
Liebe Grüße Sonja