Nach ein paar ruhigen Tagen in Queenstown und Wanaka wurde es höchste Zeit für ein weiteres typisches Neuseeland-Highlight. Nur ein paar Stunden Autofahrt später stand ich plötzlich vor Franz Josef.
Franz Josef ist der Name eines der bekanntesten Gletscher in Neuseeland. Auch das nahe gelegene Dorf mit 300 Einwohnern und bis zu 2.000 Touristen heißt Franz Josef Glacier. Der Ort besteht nur aus Shops, Restaurants, Motels und Hostels – aber ist sehr angenehm.
Das Besondere an diesem Gletscher ist, dass er auf bis zu 300 Meter über dem Meeresspiegel hinunter reicht. Das gleiche gilt übrigens auch für den nur 25 km entfernten Fox Gletscher, doch dort bin ich nicht gewesen.
Nach meiner Ankunft habe ich mich gleich auf den Weg gemacht, um Franz Josef aus der Nähe zu sehen. Nach einer 3 km langen Wanderung über ein trockenes Flussbett steht man schon nur noch ein paar Hundert Meter vom Eis entfernt. Weiter geht es ohne Begleitung nicht.
Das war auch gar nicht nötig, denn schon am nächsten Morgen stand ich auf dem Gletscher und sah vielleicht aus, als wüsste ich was ich tue.
Jeden Tag werden Hunderte Touristen mit Helikoptern auf die beiden Gletscher Franz Josef und Fox geflogen. Für $299 (ca. 190 Euro) bekam ich zwei fünfminütige Heliflüge und gute drei Stunden auf dem Eis. In kleinen Gruppen (ca. 10 Leute) geht es mit Steigeisen quer über den Gletscher, bergauf, bergab und durch kleine Eishöhlen.
Der ganze Ausflug ist nicht ganz so abenteuerlich wie die Veranstalter uns glauben lassen möchten – aber wie abgefahren soll es auch sein, wenn täglich Hunderte Touristen jeden Alters über den Gletscher schlittern? Es ist vielmehr bequem. Noch bequemer komme ich vermutlich nie mehr auf einen Gletscher.
Auch die beiden Flüge haben mir gut gefallen, schließlich war ich noch nie in einem Helikopter unterwegs.
Wenn man nicht gerade in den Eisschluchten steht, ist die Aussicht von dort oben sehr schön, aber die Eisschluchten selbst sind noch schöner und besonders spektakulär sind die kleinen Höhlen, in denen es zwar sehr feucht, das Eis aber auch wunderschön blau ist.
Danach habe ich mich im Franz Josef Dorf mit einem Mittagessen belohnt und mich samt Kindle ausgeruht. Am frühen Abend habe ich die Hot Pools (Therme) aufgesucht – die waren im Flugpreis inklusive.
Auch der nächste Tag sollte nicht langweilig werden und so habe ich mich für eine Quad-Tour angemeldet. Mit den wirklich guten Quads fuhren wir quer über trockene und sehr nasse Flussbetten, auf Sandwegen und durch den Regenwald. Zwischendurch gab es kurze Fotostopps und Morning Tea.
Da dieses Mal noch zwei weitere Quads unterwegs waren, ist die Tour etwas langsamer gewesen als vor einem halben Jahr in Utah – aber gut.
Der weibliche Guide war jedoch schon daran gewöhnt, dass die Deutschen immer schneller wollen, als alle anderen (dabei bin ich nun wirklich kein Raser): „I’ve never met a German who didn’t wanna drive fast.“
Fazit
Ein Ausflug zu Franz Josef (oder Fox) gehört auf jeden Neuseeland Reiseplan und dann muss man natürlich auch auf die Gletscher. Es ist zwar teuer, aber da muss man durch. Am besten mit Kreditkarte zahlen. Das tut weniger weh ;-)
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