Vor einigen Monaten bin ich in der ARD Mediathek auf eine Reportage über Wellington gestoßen. Die Sendung hat mir Lust auf mehr gemacht und so habe ich mich bereits darauf gefreut, in der Hauptstadt Neuseelands anzukommen.
Als ich mit der Fähre in Wellington einfuhr, kam ich jedoch zunächst in der Realität an: Tief hängende, dunkle Wolken und ein wenig schöner Industriehafen direkt an einem viel befahrenen Highway.
Mein Hostel hatte ich zunächst für nur drei Nächte gebucht und im ersten Moment dachte ich daran, wie weise das von mir gewesen ist. Doch kurz darauf erreichte ich das Stadtzentrum, der Himmel zog auf und sollte sich während meiner Zeit hier auch nicht wieder verdunkeln. Aus drei Nächten wurden erst fünf und dann doch sechs.
Ein Stück San Francisco
In den letzten sieben Monaten kam für mich bislang keine Stadt an San Francisco heran. Mit Wellington gibt es nun aber einen ernsthaften Mitbewerber um meine Gunst.
Beide Städte ähneln einander sehr. Die meisten Gebäude Wellingtons könnten genau so auch in San Francisco stehen. Das ist kein Zufall, denn durch ähnliche Rahmenbedingungen (beide Städte liegen auf Hügeln und am Wasser und sind erdbebengefährdet) hat man sich in SF einiges abgeschaut.
Es gibt hier außergewöhnlich viele Cafés, Restaurants und Bars mit gutem und abwechslungsreichem Essen, chilliger Musik und einfach schöner Atmosphäre. Da kann ich nicht widerstehen und bin wesentlich häufiger auswärts Essen gewesen, als zuletzt.
In vielen Cafés gibt’s Free Wifi, was ja in diesem Teil der Erde keine Selbstverständlichkeit ist und in der gesamten Innenstadt gibt es einen öffentlichen kostenfreien Netzzugang (der je nach Position mal besser und mal schlechter funktioniert).
Auch die hohe Kinodichte in der Innenstadt hat mir gut gefallen, zumal nicht überall das gleiche gespielt wird, sondern die Kinos sich ganz gut ergänzen: Vom Blockbuster bis zum Independent Film findet sich hier alles.
Beide Städte sind am Wasser gelegen, man sieht Seegelbote vorbeiziehen und beide sind äußerst hügelig. Wellingtons Innenstadt ist flach gelegen, doch der Rest verteilt sich auf oder hinter den grünen Hügeln. So sind Natur und Stadtleben hier eng miteinander verbunden und das ist schön. Eben noch beim Shopping oder im alternativen Viertel und ein paar Minuten später zum Spaziergang auf Mount Victoria.
Das Wetter hier war sehr gut und doch ein bisschen windiger und kühler als in den nördlichen Orten der Südinsel. Ähnlich wie in San Francisco also, wo es auch recht frisch gewesen war.
Unterkünfte in Wellington
Die Hostel-Situation scheint mir hier etwas angespannt zu sein. An einem normalen Märztag sind schon genügend Zimmer vorhanden, doch an Wochenenden oder speziellen Tagen sieht es ganz schnell anders aus.
Nachdem ich für nur drei Nächte gebucht hatte, konnte ich in meinem ersten Hostel nicht mehr verlängern, sondern musste mir etwas anderes suchen und viel Auswahl gab es nicht mehr.
Kurz darauf wollte ich aufgrund einer unvorhergesehenen Situation auch dort wieder verlängern und in der ganzen Stadt gab es zunächst kein Hostelbett mehr. Erst am nächsten Morgen bin ich nach längerer Suche noch auf ein freies Bett gestoßen.
Diese etwas knappe Verfügbarkeit wirkt sich auch auf die Qualität der Hostels aus. In den ersten Nächten bin ich noch in einem der besseren, wenn auch charakterarmen Hostels (YHA) gewesen, doch danach ging es steil bergab. Wer sich nicht anstrengen muss, strengt sich auch nicht an.
Wer eine gute Unterkunft will, sollte rechtzeitig buchen.
Wellington Rundgang in Bildern
Hier habt ihr noch ein paar Fotos dieser schönen Stadt.
Wellington, I’ll be back!
P.S. Hier gibt’s noch einen Artikel zu den Sehenswürdigkeiten Wellingtons.
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