Anzeige – Die in diesem Artikel beschriebene Reise wurde mir durch Einladung vom Fremdenverkehrsamt La Réunion, Air Mauritius und LUX* Resorts ermöglicht. Dennoch schreibe ich hier meine eigene Meinung.
Nachdem ich Euch im letzten Artikel hinter die Kulissen meiner Pressereise nach La Réunion habe schauen lassen, möchte ich nun von der Vielfältigkeit dieser Insel erzählen.
Endlose Küste, grüne Hügel, Vulkane, Höhlen und Helikopterflüge. Das hatte ich doch alles schon einmal: In vielerlei Hinsicht erinnerte mich La Réunion an meine Zeit in Neuseeland. Und das war nun wirklich nicht der schlechteste Teil meiner (kleinen) Weltreise.
Im Folgenden möchte ich Euch neun Dinge vorstellen, die Ihr auf La Réunion erleben könnt. Das Wesentliche ist auf der unten stehenden Karte markiert.
La Réunion auf einer größeren Karte anzeigen
1. Einen aktiven Vulkan besteigen
Piton de la Fournaise (2.621m) ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Es handelt sich um einen roten Vulkan, das heißt bei einer Eruption fließt Lava heraus – eine Aschewolke gibt es jedoch nicht (das wäre ein grauer Vulkan).
Der Piton de la Fournaise bricht im Durchschnitt fast einmal im Jahr aus, wobei die letzte Eruption nun schon wieder zwei Jahre zurück liegt. Er ist also überfällig.
Die Ausbrüche sind relativ gut vorhersehbar und von der Lava geht kaum Gefahr für den Menschen aus. Aufgrund der Beschaffenheit des Geländes fließt die Lava nur in eine Richtung ab und zwar bis zum Meer hinunter.
Schon die Anfahrt zum Vulkan ist spektakulär. Eben noch grüne Wiesen, wird die Vegetation immer spärlicher und nach einer weiteren Kurve stehen wir über der Mondlandschaft, die für Vulkane so üblich ist.
Anfahrt zum Vulkan Piton de la Fournaise
Kurz darauf erreicht man den Aussichtspunkt Pas de Bellecombe. Von dort aus sieht man den Vulkan und die flache Ebene Plaine des Sables. Dieser Ausblick lässt sich übrigens am besten am frühen Morgen erleben. Erfahrungsgemäß zieht sich das Plateau spätestens um 11 Uhr zu.
Die Plaine des Sables mit dem Vulkan im Hintergrund
Vom Aussichtspunkt aus gingen wir hinunter auf das Plateau, um uns den „Blubb“ (siehe Foto) aus der Nähe anzusehen. Ab- und Wiederaufstieg dauern in etwa 45 Minuten.
Ich auf dem „Blubb“ mit Regenbogen im Hintergrund
Wer etwas mehr Zeit und Energie mitbringt, kann auch den Vulkan selbst besteigen und sollte dafür etwa fünf Stunden einplanen (hin und zurück). Das würde ich bei einem nächsten Besuch in jedem Fall machen.
2. Einen Lava Tunnel erforschen
Ich erwähnte bereits, dass die Lava bei Ausbrüchen in eine Richtung abfließt. Dieses Gebiet ist (natürlich) nicht besiedelt und nennt sich Le Grand Brûlé – die große Verbrennung.
Diese Gegend ist sehr beeindruckend, da sich die Lavaflüsse der letzten Jahre gut nachvollziehen lassen. Je nach Alter der Flüsse sind sie noch komplett schwarz/braun oder bereits von erster Vegetation überzogen.
Le Grand Brûlé: Lavaflüsse der letzten Ausbrüche
So, und jetzt wird’s noch spannender: Nachdem die Lava gemütlich bis zum Meer hinunter gelaufen ist, vergehen 1-2 Jahre bis sie richtig abgekühlt. Innerhalb der Masse gibt es Temperaturunterschiede, die letztendlich zur Ausbildung von Hohlräumen führen können.
Beim Ausbruch im Jahr 2004 ist ein solcher Hohlraum entstanden. Dieser sogenannte Lavatunnel ist heute begehbar. Die „Hauptstrecke“ ist etwa zwei Kilometer lang und man kann insgesamt bis zu 4 Kilometer unterirdisch zurücklegen. Mal ist der Tunnel nur einen Meter hoch, mal bis zu drei Meter.
Hier entlang: Einer von acht Eingängen in den Lavatunnel
Unser Guide Julien marschiert vorneweg
Hinein darf man nur mit zertifizierten Führern – und das ist wohl auch besser so. Wir wurden von Julien geführt, der die Touren seit vier Jahren durchführt. Eine übliche Tour dauert in etwa zweieinhalb Stunden und kostet 55 Euro pro Person.
Julien ist bestens informiert und äußerst geduldig in seinen Erklärungen (in brauchbarem Englisch). Seine Dienste könnt ihr auf seiner Website buchen.
Ein alternativer Anbieter ist Réunion mer et Montagne, doch mehr als einen Flyer kenne ich von denen nicht.
3. In den Talkesseln wandern
Der Piton des Neiges ist mit 3.070 Metern der höchste Berg Réunions (ein erloschener Vulkan). Um ihn herum haben sich drei Talkessel gebildet (Cilaos, Mafate und Salazie), in denen sich jeweils kleine Orte befinden. Dort findest Du die schönsten Wanderstrecken der Insel.
Mehr als 1.000 km gekennzeichnete und instand gehaltene Wanderwege gibt es auf Réunion. Insbesondere deutsche Touristen können vom Wandern nicht genug bekommen (wen wundert das noch?).
Cilaos ist Ausgangspunkt für die Besteigung des Piton des Neiges sowie für unzählige Kurzstrecken von 2-4 Stunden. Einige Wege lassen sich jedoch auch für mehrtägige Wanderungen kombinieren.
Cilaos selbst ist eine kleine Gemeinde mit ein paar Tausend Einwohnern. Es gibt Geschäfte, Cafés, schöne Gebäude, einige Hotels.
Cilaos aus der Ferne betrachtet
Auch die umliegenden Dörfer sind bezaubernde Oasen der Ruhe. So zum Beispiel Îlet à Cordes. Dort aßen wir in der wunderschönen Pension „La Tapacala“ von Mickael Gonthier zu Mittag.
Zwischendurch verließ ich die Gruppe für ein paar Minuten, um die Atmosphäre des Dorfes aufzusaugen. Dort stand ich zwischen Linsenfeldern und Weinreben, genoss die Sonne, die kühle Luft und die Stille. Die Ruhe wurde nur durch den einen oder anderen Hahn durchbrochen und ein paar Stimmen, die man in dem hallenden Talkessel auch aus der Ferne hörte.
Das Dorf Îlet à Cordes zwischen Linsen und Weinreben
Inhaber Mickael Gonthier
Der Talkessel von Cilaos ist landschaftlich für mich eines der Highlights auf Réunion. Im Übrigen gibt es neben Mickael’s luxuriöser Unterkunft weitere Gästehäuser in der Region und das auch für kleine Budgets (ab 44 Euro pro DZ).
Lediglich die Anfahrt nach Cilaos ist etwas beschwerlich. Mehr als 400 Kurven zählt die einzige Straße und spätestens auf dem Rückweg fühlt sich das nicht mehr gut an. Ich würde also nicht dazu raten, Hin- und Rückfahrt am selben Tag zu bewältigen.
Eingangs erwähnte ich zwei weitere Talkessel, die wir jedoch nicht besucht haben: Salazie ist vor allem bekannt für seine vielen Wasserfälle. Mafate liegt besonders abgelegen, denn es ist nur zu Fuß erreichbar. Etwa 700 Menschen leben in diesem Talkessel (vor allem vom Tourismus) und werden mit Helikoptern versorgt.
Tipp: Eine der schönsten Tageswanderungen in Cilaos soll der Ausflug zu „La Chapelle“ sein – ein umgekehrter Canyon (also unten breit und oben ganz schmal). Hier gibt’s ein paar Infos dazu.
4. Wassersport: Von Kayaking bis Canyoning
An Wasser herrscht auf Réunion keine Knappheit. Ob im rauen Meer, in ruhigen Lagunen oder an einem der zahlreichen Wasserfälle: Gelegenheiten zum Wassersport ergeben sich überall.
Leider kann ich nicht in der Tiefe davon berichten, da wir in den vier Tagen auf Réunion nichts davon ausprobiert haben (man kann nicht alles machen!), doch ich möchte die Alternativen wenigstens erwähnen, da sie mir auf der Insel immer wieder begegnet sind.
So sind im Inneren der Insel vor allem Rafting und Canyoning beliebte Erlebnisse. Ein Veranstalter, der mir dabei öfter über den Weg gelaufen ist: Aquasens.
In den ruhigen Lagunen der Küste ist vor allem Kayaking beliebt (auch mit transparenten Kayaks möglich, so dass Du einen 1A-Ausblick auf die Unterwasserwelt erhältst). Auch einfache Bootsfahrten sind natürlich denkbar.
Wer es intensiver und windiger mag, kann sich am Windsurfen, Kitesurfen oder Wellenreiten versuchen.
Nicht zuletzt gibt es an der Westküste einige Tauchbasen, wobei die Tauchspots auf der Nachbarinsel Mauritius besser sein sollen.
An dieser Stelle unterbreche ich meine Ausführungen, denn der Text ist bereits lang genug. Allerdings gibt es auf Réunion noch so viel mehr und darum geht es in Teil 2. Dann gibt es vor allem entspanntere Erlebnisse, die nicht so viel persönlichen Körpereinsatz erfordern.
Ein Hinweis zur Orientierung: Wir haben in den LUX* Hotels in Saint Gilles an der Westküste gewohnt und konnten alles in Tagesausflügen erreichen. Allerdings ist die Anfahrt zum Vulkan, dem Lavatunnel oder nach Cilaos von dort aus sehr lang. Bei einer Urlaubsreise würde ich im Verlauf der Reise auch Unterkünfte in anderen Orten ansteuern und die Insel einmal umrunden.
Diese Reise wurde mir ermöglicht durch das Fremdenverkehrsamt La Réunion, Air Mauritius und LUX* Resorts. Dennoch kann ich schreiben was ich will und das mache ich auch.
Hallo Patrick, schön zu lesen, interessant. Es ist sehr schwer sich kurz zu halten, denn die Insel ist so interessant und bietet vieles. Mir hat besonders der Kulturen-Mix gefallen. Das hast Du gar nicht erwähnt. Nun, alles was Du nicht geschrieben hast, kann ich ja nun schreiben, denn ich war auch dort und auch im LUX* auf der Ile de la Reunion. Ich finde die Insel wesentlich wilder und interessanter als Mauritius. Mauritius hat zuviel Luxus Tourismus und nicht so eine spannende Landschaft, findest Du nicht auch? :)
Hallo Marlis,
ja, das finde ich auch. Réunion hat die wesentlich spektakulärere Landschaft.
Mauritius hat die schöneren Strände und das exotischere Flair. Schöne Ergänzung :-)
Viele Grüße
Patrick
Hallo Marlis,
ich möchte im März 2017 nach Rèunion für 3.Wochen, und schreibst das du Infos hast die Patrick nicht erwähnt hat.
Kannst du mir mitteilen wo ich dein Erfahrung lesen kann?
Danke
Glg aus der kalten Steiermark/Austria
Hallo Marlis,
ich möchte im März 2017 nach Rèunion für 3.Wochen, und schreibst das du Infos hast die Patrick nicht erwähnt hat.
Kannst du mir mitteilen wo ich dein Erfahrung lesen kann?
Danke
Glg aus der kalten Steiermark/Austria
Hallo!
Ich bin Christoph und seit über zehn Jahren Guide auf La Réunion. Ihr dürft mich also gerne nach Tipps oder Begleitung auf unserer wunderschönen Insel fragen.
Bis dann!
C.kindler(at).gmx.fr, Handy: 00262692528378
Hallo Christoph,
danke für deine Antwort.Mein Mann und ich wollen die Insel bereisen,und auch das Wasser genießen.
Vielleicht hast so den einen oder anderen Tipp für mich, was wirklich Sehenswert ist.
Mein Mann möchte auf alle Fälle den Vulkan besuchen, und ich möchte einfach alles sehen?.
In wie weit stimmt es, das ein Schwimmverbot auf der Insel ausgesprochen wurde, weil Menschen von Haien angegriffen wurden.
Ich würde mich freuen, dich auf der Insel mal zu treffen.
Mit lieben Grüßen
Bettina
Hi Christoph, wir planen im Mai diesen Jahres nach la Reunion zu reisen. Dabei haben wir vor Insel per Mietwagen Tour, Wandertouren etc.. aktiv zu erkunden.
Du schilderst, dass du als Guide tätig bist. Welchen Touren bietest du bzw. deine Organisation an. Möglicherweise können wir uns hierzu austauschen.
Gruß
Hallo Patrick,
wir sind nächstes Jahr im Januar auf La Reuion mit einem Kreuzfahrtschiff.
Kannst du irgendeine Agentur oder einen Fahrer empfehlen, der uns die Highlights der Insel zeigen kann?
Über deine Tipps würden wir uns sehr freuen.
Das was du alles gesehen und erlebt hast klingt echt toll.
Grüße Caro
Hallo Caro,
wir waren damals mit Pascal unterwegs. Infos zu ihm (und auch seine Website) findest du hier: http://www.101places.de/was-du-vor-einer-reise-nach-la-reunion-wissen-solltest
Hi Patrick, machst Du auch geführte Tagesausflüge auf La Reunion? Falls nicht freue ich mich auf eine Empfehlung. Wir sind Ende November 2019 dort.
Lieben Dank
Manfred
Hallo Manfred,
ich selbst lebe nicht auf La Réunion. Wir waren damals mit Pascal unterwegs: https://www.reunion-erleben.de – das war sehr gut.
Viele Grüße
Patrick