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Erst vor wenigen Tagen las ich in den Nachrichten einen Artikel über Ryanair, der mich stutzig machte. Demnach versucht die Airline ihren Kunden das Leben schwer zu machen. Mit der Zustimmung zu den AGBs erklären sich Ryanair-Kunden einverstanden, bei einer Flugverspätung ihre Rechte nicht mithilfe eines Fluggastrechte-Portals einzufordern. Man könne seine Ansprüche nur bei der Airline direkt geltend machen – allerdings antwortet diese nach Kundenberichten auf solche Anfragen gar nicht erst.
Zum Glück für alle Fluggäste stellte sich schon Tage später heraus, dass die AGB-Klausel unwirksam ist. Eine Airline kann ihren Kunden nicht vorschreiben, wie diese ihre Rechte einzufordern haben. Das ist auch gut so, denn ohne Rechtsbeistand oder Portale wie Flightright.de hat man als Kunde kaum eine Chance jemals entschädigt zu werden, sollte ein Flug deutlich verspätet sein oder gar ausfallen.
Diese Nachricht erinnerte mich daran, dass ich vor einiger Zeit selbst einmal eine Entschädigung von einer Fluggesellschaft einfordern musste und mir das mithilfe von Flightright gelang. Meine Erfahrungen möchte ich an dieser Stelle mit dir teilen.
Die Situation: Flug storniert
Vor einigen Jahren besuchte ich Estlands Hauptstadt Tallinn. Ich hatte in der baltischen Region eine sehr schöne Zeit und als diese sich dem Ende entgegen neigte, fuhr ich am frühen Morgen des 5. August 2013 zum Flughafen, da mein Flug nach Berlin um 11:20 Uhr abheben sollte.
Als ich jedoch einchecken wollte, stellte ich schnell fest, dass der Flug von airBaltic storniert worden war. Folglich suchte ich den Informationsschalter der Airline auf, wo man mir allerdings keinen Grund für die Annulierung nennen konnte. Man würde mich aber auf einen späteren Flug umbuchen, der um 14:25 Uhr Tallinn verlassen sollte. Na gut, dachte ich mir – es nutzt ja nichts. Dennoch fragte ich gleich, wie es mit einer Entschädigung aussieht. Die Airline bot mir einen Gutschein im Wert von 2,- € an. In Worten: zwei Euro. Da staunte ich nicht schlecht und lehnte dankend ab.
Also verbrachte ich noch weitere drei Stunden am Flughafen von Tallinn – zusätzlich zu den zwei Stunden, die ich ohnehin vor Abflug dort gewesen war. Immerhin ist der Flughafen ziemlich modern und es gibt kostenloses WLAN. Da ich mein Arbeitsgerät dabei hatte und an jenem Tag nichts weiter vorhatte, war das nicht wirklich schlimm. Dennoch ärgerte mich das freche Angebot, mich mit 2 Euro zu „entschädigen“. Außerdem fand ich dubios, dass es keinen Grund für die Flugstornierung gab. Ich vermutete, dass der Flieger nicht gut ausgelastet war und man den Flug deshalb aus Kostengründen absagte.
Noch während ich mit meinem Laptop am Flughafen wartete, erinnerte ich mich an Flightright, ein Portal, von dem ich erst einige Wochen zuvor gehört hatte. Online recherchierte ich, ob mir eine Entschädigung zustehen würde und fand schnell heraus, dass dem so war. Ab einer Verspätung von drei Stunden hatte ich einen Anspruch auf 250 Euro. Mein Abflug war bereits drei Stunden verspätet, doch dabei blieb es nicht. Durch eine ungünstige Anschlussverbindung in Riga kam ich knapp fünf Stunden später in Berlin an, als ursprünglich geplant.
Der Ablauf bei Flightright
Nach meiner Ankunft besuchte ich wieder die Flightright-Website, wo ich die Daten meines gestrichenen Fluges eingab sowie die Verspätung, die sich daraus für mich ergab. Da sich die Airline mir gegenüber nicht freundlich verhalten hatte, wollte ich mich nun entschädigen lassen. Allerdings hatte ich keinerlei Interesse daran, mich selbst darum zu kümmern. Wer will sich schon mit einer Fluggesellschaft herumärgern und im schlimmsten Fall vor Gericht landen? Leider ist es tatsächlich so, dass die meisten Airlines sich auf eine Anspruchsforderung hin nicht melden oder sich quer stellen.
Deshalb wendete ich mich an Flightright. Schon am nächsten Morgen hatte ich eine E-Mail in meinem Postfach:
„Vielen Dank für Ihre Anfrage. Nach der ersten Einschätzung unseres Online-Entschädigungsrechners bestehen für Sie grundsätzlich gute Chancen, dass Ihnen ein Entschädigungs- bzw. Erstattungsanspruch in der angegebenen Höhe gegenüber der Fluggesellschaft zustehen könnte.“
Ich sollte nur noch einmal die Flugdaten bestätigen und die Buchungsunterlagen übermitteln. Anschließend würde der Anspruch noch manuell geprüft werden.
Nur einen weiteren Tag später – also zwei Tage nach der Flugverspätung – bestätigte mir Flightright, dass sie meinen Fall annehmen. Ich hätte einen Anspruch von 250 Euro gegenüber der Airline. Falls Flightright diesen durchsetzen kann, würde ich 175,62 Euro erhalten. Die Differenz in Höhe von 74,38 Euro behält Flightright als Erfolgsprovision ein. Das entspricht 25 Prozent zzgl. Mehrwertsteuer. Sollte Flightright keinen Erfolg haben, würden für mich keine Kosten anfallen. Das fand ich sehr fair. Deshalb unterschrieb ich die Vollmacht und entledigte mich aller Sorgen.
In den folgenden Wochen und Monaten unterrichtete Flightright mich hin und wieder mit automatisierten E-Mails über den Stand der Dinge. Nach drei Monaten stand fest, dass die Airline der Entschädigungsforderung nicht nachkommen würde. Deshalb sollten Anwälte eingeschaltet werden. Dafür musste ich erneut eine Vollmacht ausfüllen. Zu diesem Zeitpunkt war mir etwas unwohl und ich überlegte, ob es den Aufwand noch wert sei, schließlich war der Flug schon fast vergessen. Außerdem hatte ich Angst, auf Anwaltskosten sitzen zu bleiben, doch Flightright versicherte mir, dass sie selbst die Kosten tragen würden, sollte der Fall verloren gehen. Im Erfolgsfall müsste ohnehin die Fluggesellschaft zahlen.
Erfolg: Die Entschädigung wird fällig
Auch wenn ich wenig davon mitbekam, zog sich der ganze Prozess insgesamt mehr als ein Jahr hin. Am 24. September 2014 – also 13 Monate nach dem verspäteten Flug – erhielt ich die frohe Kunde, dass die Entschädigung nun an mich ausgezahlt werden könne. Kurz darauf ging das Geld tatsächlich auf meinem Konto ein. Da bereits viel Zeit verstrichen war, wurde auch eine kleine Zinszahlung fällig.
Die automatisierten E-Mails, die ich hin und wieder von Flightright erhielt, deuteten darauf hin, dass die Airline nicht einfach klein bei geben würde. Sie wehrte sich immer weiter und zog den Prozess in die Länge, obwohl die Sachlage völlig eindeutig war. Für mich ist das unverständlich, da sie dadurch nur weitere Kosten verursachten, auf denen sie selbst sitzen blieben. Allerdings schien es sich bis dahin gelohnt zu haben, seine Kunden lange hinzuhalten, bis diese entnervt aufgaben. Im Jahr 2013 waren Fluggastrecht-Portale wie Flightright noch eine neue Erscheinung.
Mittlerweile gibt es viele solcher Portale und sie sind sehr erfolgreich. Möglicherweise dauert der Prozess heute nicht mehr so lange. Aber selbst wenn dem nicht so wäre, würde ich mich auch beim nächsten Mal wieder an Flightright wenden, denn letztendlich war mein Aufwand sehr gering. Ich musste nur ein Online-Formular ausfüllen und zwei Vollmachten. Der Rest ging von allein. Für eine Auszahlung von 175 Euro kann man das schon mal machen – zumal das nur das untere Ende der möglichen Entschädigungszahlungen ist. Abhängig von der zu fliegenden Distanz werden ab einer Verspätung von 3 Stunden bis zu 600 Euro fällig.
Ist Flightright eine gute Wahl?
Ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung mit Flightright berichten: Diese war wirklich unkompliziert und am Ende auch befriedigend. Da ich am Flughafen mit 2 Euro abgespeist werden sollte, fühlte sich der Erfolg letztendlich umso gerechter an.
Nach eigenen Angaben ist Flightright das größte Fluggastechte-Portal auf dem Markt und hat schon mehr als 2 Millionen Fälle (!) erfolgreich bearbeitet. Die Erfolgsquote vor Gericht liegt laut Flightright bei 98 Prozent – was natürlich darauf zurückzuführen ist, dass das Portal jeden Fall individuell bewertet und vermutlich keine Fälle übernimmt, die nicht eindeutig zu gewinnen sind. Bei komplizierteren Fällen wird man daher sicherlich abgewiesen.
Ermutigend finde ich auch, dass Flightright im Bewertungsportal Trustpilot eine hervorragende Bewertung von 9,7 von seinen Kunden erhält. Das ist außergewöhnlich gut. In dieser Zahl und den zugehörigen Kommentaren kann man die Erleichterung der Kunden förmlich herauslesen.
Hallo Patrick,
danke für den Bericht. ich habe leider genau gegenteilige Erfahrungen mit Flightright gemacht.
Uns wurde Anschlussflug in Madrid storniert (starker Nebel), so dass wir unfreiwillig eine Nacht in Madrid im Hotel verbringen mussten. Zudem buchten wir auf eigene Faust den Flug am nächsten Abend nochmals, da die Schalter von Iberia zum Teil 60-70m lange Schlangen hatten und wir um unseren Ersatzflug bangten.
Trotz der Angaben, dass wg. des Wetters storniert wurde, versprach uns Flightright beste Aussichten auf ca. 500,– Entschädigung.
Heute hat Flightright das „Verfahren“ eingestellt, da sie in solchen Fällen leider nichts tun können.
Also Pustekuchen, trotz der hohen Eigenkosten. Eine echte Enttäuschung.
Viele Grüße aus Regensburg, Thorsten
Hallo Thorsten,
danke für deinen Beitrag! So kommt wahrscheinlich die hohe Erfolgsquote von 98 Prozent zustande. Ich hab schon im Artikel geschrieben, dass sie hauptsächlich Fälle annehmen, die sie für aussichtsreich halten. Ich weiß nicht, warum euer Fall als aussichtslos galt – vielleicht, weil ihr euch nicht in die Schlange gestellt, sondern alles auf eigene Faust organisiert habt.
Du könntest es noch bei einem anderen Unternehmen versuchen, aber die arbeiten auch alle nur nach der gleichen EU-Rechtssprechnung.
Viele Grüße
Patrick
Hallo Patrick,
ich kann nur den positiven Eindruck von flightright bis jetzt bestätigen. Nach inzwischen 1/2 Jahr „Bearbeitungszeit“ scheint Ryanair eine Zahlung in Aussicht zu stellen. flightright möchte zur Auszahlung jedoch von uns nun eine Kontoverbindung haben, die sie an Ryanair weitergeben will. Das erzeugt bei mir ein ungutes Bauchgefühl. Hat flightright auch bei dir eine Kontoverbindung abgefragt?
Danke für eine kurze Info.
Viele Grüße
Silvia
Hallo Silvia,
ja, irgendwohin muss das Geld ja überwiesen werden :)
Viele Grüße
Patrick
Ich habe eine positive Erfahrung mit flightright gemacht. Unser Hinflug wurde 4 Stunden verschoben und dann auf zwei Mini Maschinen verteilt, da war ein Hamster Käfig größer. Der Rückflüg war die Hölle, unser Flug wurde um 10 Stunden vorverlegt und dann nicht nach Düsseldorf sondern nach Frankfurt. Ich war schon wieder Urlaubsreif. Flightright hat für mich 1600 Euro erkämpft, so sind mir ca 1100 Euro geblieben. Ich war total zufrieden mit Flightright, musst nur meine Papiere einreichen und die haben sich um alles gekümmert.
Mir sind neben der insgesamt fast 24 stündigen Verspätung noch weitere Kosten entstanden (Hotel, Taxi) da in meinem Fall die TAP sich nicht um eine Übernachtung kümmerte und ich mir nachts um 3 selbst ein Hotel in Lissabon besorgen musste. Kann mir jemand sagen, ob man diese Kosten auch bei Flightright angeben sollte oder sie direkt bei TAP einfordern muss.
Hi Andreas,
ich weiß es nicht. Wenn es nicht aus der Website von Flightright hervorgeht, frage dort am besten vorher mal an.
Viele Grüße
Patrick
Hallo,
Also ich würde flightright niemals weiter empfehlen. In meinem Fall wurden sie überhaupt nicht tätig. Aber als ein anderes portal den Fall für mich erledigt hatte, wollten sie trotzdem Provision kassieren! Und das fürs Nichtstun! Diese Provision wollte flightright gleich mit inkasso methoden eintreiben! Haben sofort eine letzte Mahnung geschickt (als erstes Schreiben) und mit Konsequenzen gedroht. Als ich darauf nicht einging haben sie sich nie wieder gemeldet. Sehr unseriös, würde ich nie weiter empfehlen!
Hallo Daniel, hast du nochmal von flightright gehört? Bei mir wurden sie auch nicht wirklich aktiv. Es zieht sich nun mittlerweile über ein halbes Jahr hin und ich werde lediglich mit Standardmails vertröstet.
Ich habe nun direkt die Airline kontaktiert und innerhalb von einer Woche die Schadenssumme überwiesen bekommen. Total unkompliziert. Ich ärgere mich flightright beauftragt zu haben, denn sie werden nun sicherlich auf ihre Provision bestehen.
Hallo Manuel,
müsstest du die Provision bezahlen? Bei mir ist es genauso: mit Flightright ist nichts passiert und nach ein paar Mails mit der Fluggesellschaft habe ich mein Geld.
Jetzt schreibt Flightright, dass ich bei der Airline noch die entstandenen Anwaltskosten einklagen kann.
Ich habe jetzt doch die Arbeit gehabt und möchte nichts an Flightright bezahlen.
LG, Viola
Ich kann nur Gutes von Flightright berichten. Ich hatte Eurowings zweimal (Einschreiben-Rückschein) wegen einer Entschädigung (Annullierung) angeschrieben, ohne eine Antwort zu bekommen. Flightright hat sich drum gekümmert und ich hatte innerhalb von 4 Wochen die Entschädigung minus Provision.
Hallo Patrick,
also mir kommt es ein bissche komisch vor dass flightright mehrere Monate braucht um das EU-Beschwerdeformular für Fluggastrechte auzufühlen und zu verschicken. denn genau das ist alles was man braucht. Ich habe es selber in 2 Minuten gemacht und nach zwei Tagen auch mein Geld bekommen. Freunde die mit mir geflogen sind und sich für Flightright entschieden haben, warten heute noch auf eine Entschädigung.