Isla Holbox: Hier ist das Paradies

Pablo* meint: „In ein paar Jahren wird Holbox nicht mehr so sein wie heute. Die Insel ist zu schön. Die Gäste fahren nach Hause und erzählen ihren Freunden von diesem Paradies. Dann kommen die im nächsten Jahr und so wird es immer mehr.“ Da hat er recht und so kann ihm nicht gefallen, was ich darauf antworte: „Ich werde tatsächlich meinen Freunden davon erzählen, Pablo. Aber es kommt noch schlimmer. Ich bin Reiseblogger und werde über Holbox schreiben.“

So ganz kaufe ich Pablo seine Sorge jedoch nicht ab, schließlich arbeitet er im Tourismus. Und siehe da: Als ich von meiner Website erzähle, wird er hellhörig und will mir Visitenkarten mitgeben. Er lädt mich ein, einige Fotos vom Villas Flamingo Resort zu schießen. Deutsche Gäste sind ihm sehr lieb, aber was soll er auch sagen? Gringos mag er nicht, das gehört in Mexiko zum guten Ton.

Ich trinke meinen Cocktail aus und trete den Rückweg an. Das hübsche Resort liegt etwa zwei Kilometer außerhalb des Dorfes. Es ist schon mein vierter Tag auf der Insel und das erste Mal, dass ich meinen 300 Meter Radius verlasse.

Auf Isla Holbox habe ich meinen Frieden gefunden. Selten fühlte ich mich irgendwo so wohl. Meine Unterkunft hatte ich zunächst für zwei Nächte gebucht. In den folgenden vier Tagen ging ich immer wieder zur Rezeption, um zu verlängern.

Die ganze Insel besteht aus weißem Sand, der zu barfüßigem Schlendern einlädt. Straßen gibt es keine. Der Strand führt über etliche Kilometer am blauen Wasser entlang. Das Meer ist auf dieser Seite der Insel angenehm ruhig. Außer Flamingos an beiden Enden der Insel gibt es nichts zu sehen.

Ein typischer Tag auf Isla Holbox

Ein guter Morgen beginnt für mich mit ein wenig Frühsport am Strand und einem beherzten Sprung ins Meer. Nach einer Dusche geht’s zum Frühstück am Strand des Hotels La Palapa. Im Schatten der Palmen, bei gechillter Musik, einer leichten Brise und mit dem Blick aufs Meer genehmige ich mir Huevos Motuleños mit einem Cappuccino. Der Kellner freut sich über mein „libro digitale“. Anschließend lege ich mich in eine der Hängematten, die überall zwischen Palmen aufgehängt sind und lese ein bisschen.

Zwischen 10 und 11 Uhr erinnere ich mich, dass ich eigentlich auch mal etwas arbeiten könnte. Also ziehe ich mich auf die luftige Hostel-Terrasse zurück. Nach einigen Stunden wird es Zeit für einen Snack. Ich schlendere ein paar Minuten durch das schöne Dorf und bestelle irgendwo ein paar Quesadillas.

Am späten Nachmittag verziehe ich mich in den Schatten oder besuche die Flamingos (oder das Villas Flamingos Resort, um mir von Pablo über die Zukunft des Tourismus erzählen zu lassen). Danach ist es garantiert Zeit für einen weiteren Sprung ins Wasser, bevor die Sonne untergeht.

Am Abend schreibe ich ein wenig und gehe ins Dorf zum Essen. Tacos, Fajitas, Quesadillas – egal, schmeckt ohnehin alles.

An- und Abreise

Von Cancún aus fahren je nach Saison täglich drei bis vier Busse von der ADO Busstation. Ein Ticket kostet 94 Pesos. Der Bus braucht etwas mehr als drei Stunden bis nach Chiquilá. Dort hält er direkt am Pier. Weiter geht es mit der Fähre (80 Pesos), die stündlich fährt und etwa 20 Minuten zum Übersetzen braucht. Auf der Insel kann innerhalb des Dorfes alles in weniger als 10 Minuten erlaufen werden. Die Resorts weiter außerhalb erreicht man am besten mit einem Taxi.

Ein Taxi, Holbox-Style

Unterkunft

Ich war im Tribu Hostel. Es gilt als das beste Hostel auf Yucatán. Das Hostel an sich ist wirklich gut. Es ist sauber, ziemlich neu und hat alles, was man braucht. Wifi gibt es auch, allerdings nicht in den Zimmern.
Die Zielgruppe ist jedoch nicht mein Fall. Für sehr soziale Menschen besser geeignet. Nach einer Nacht zog ich ins Einzelzimmer um und fühlte mich wohler.

Auf der Insel gibt es auch viele Alternativen für größere Budgets. Gerade Pärchen dürften sich in einem der gemütlichen Resorts sehr wohl fühlen (z.B. Villas Flamingos ab $65 pro Zimmer).

Saison

Im September sind auf Isla Holbox nur sehr wenige Touristen. Die Hotels und Restaurants sind überwiegend leer. Man hat ganze Strandabschnitte nur für sich. Dafür kann man Pech mit dem Wetter haben. Vor meiner Ankunft regnete es mehr als eine Woche. Während meiner Zeit auf Holbox regnete es nur wenige Minuten. Ab Oktober wird das Wetter beständiger. Im November beginnt die Hauptsaison.

Moskitos

Ich fühle mich verpflichtet, die Moskitos nicht zu verschweigen. Sie sind auf Holbox eine wirkliche Plage. In der Tageshitze sind sie kein Problem, aber morgens und am Abend die Hölle. Man braucht ein wirklich gutes Moskitospray. Auf der Insel gibt es die Marke „Off“ in den Pharmacias für etwa 70 Pesos. Das Zeug hilft!

Na, hast Du Lust auf Isla Holbox bekommen?

* Der Name ist ausgedacht, da ich ihn einfach nicht weiß.