Ich habe meine Reiseleseliste schon länger nicht mehr aktualisiert. Dabei habe ich in den letzten zwei Monaten mehr gelesen als davor und somit wird es mal wieder Zeit für ein Update.
Dieses mal habe ich alle Bücher mit einem Affilite-Link versehen. Nicht so sehr, um damit 2,50 Euro zu verdienen, sondern um zu sehen, was tatsächlich auch ein paar Leser interessiert. Von dem Geld kaufe ich mir aber gerne einen Kaffee.
Dale Carnegie – How to win friends and influence people
Das ist das dritte Dale Carnegie Buch, das ich gelesen habe und wahrscheinlich auch das letzte. Es ist nicht schlecht, aber mittlerweile kann ich diese Bücher nicht mehr ertragen. Heute würde man sowas in einem Blogartikel zusammenfassen. Der Rest sind Anekdoten. Dennoch sind die Cagnegieschen Grundsätze der Beeinflussung von Menschen überwiegend nach wie vor aktuell. Meine Bewertung: 3/5.
Susan Cain – Quiet. The Power of Introverts
Ihr werdet gleich merken, dass diese Leseliste einen Schwerpunkt hat: Introversion. Nach 30 Jahren habe ich beschlossen, mich damit auseinanderzusetzen und habe viel über mich gelernt.
„Quiet“ ist ein sehr gutes Buch zum Einstieg, oder falls man zu dem Thema nur ein Buch lesen will. Es ist das populärste Buch zu Introversion der letzten 2 Jahre und hat das TIME Magazine als auch den SPIEGEL dazu bewogen, Anfang 2012 Titelstories über introvertierte Menschen zu veröffentlichen. Meine Bewertung: 5/5
Beth Buelow – Insight: Reflections on Being an Introvert
Dieses Buch zeigt, wie man über das gleiche Thema auch langweilig und schwülstig schreiben kann. Diese Autorin betreibt auch einen Blog, der ähnlich ist. Dort kann man bei Bedarf mal kostenlos reinschnuppern: theintrovertentrepreneur.com. Keine Empfehlung. Meine Bewertung: 2/5
Elaine Aron – The Highly Sensitive Person
Auch in diesem Buch geht es um Introversion, die Autorin nennt es jedoch Sensibilität. Gemeint ist das gleiche, aber Introversion wird heute zunehmend falsch verstanden, daher das neue Wort. Das war eines der ersten Bücher zum Thema. Für meinen Geschmack enthält es zu viel gutes Psychologen-Zureden. Trotzdem, wer in Introversion und Sensibilität tiefer einsteigen möchte, ist hiermit gut bedient. Meine Bewertung: 4/5
Marti Olsen Laney – The Introvert Advantage
Dieses Buch ist schon etwas älter und ganz ähnlich wie „Quiet“ mit ein bisschen mehr Tiefgang. Ich finde beide Bücher gleich gut. Vieles überschneidet sich, hier und da ergänzen sie sich. Meine Bewertung: 5/5
Jennifer B. Kahnweiler – The Introverted Leader
So, jetzt haben wir es gleich geschafft. Das letzte Buch zum Thema. Der Titel klingt vielversprechend, der Inhalt ist es nicht. Die Autorin ist nach eigener Auskunft extrovertiert und das merkt man auch. Hier gibt’s für introvertierte Führungskräfte leider nichts zu lernen. Extrovertierte sollten nicht über Introvertierte schreiben (das gilt auch andersrum). Meine Bewertung: 2/5
Walter Isaacson – Einstein
Kein Buch über Introvertierte, in dem nicht der Name Albert Einstein vorkommt. Nur das Wort „introvertiert“ kommt nicht ein einziges Mal in dieser Biografie vor.
Unabhängig davon ist es ein wirklich hervorragendes Buch über das Leben Albert Einsteins. Ich wollte den Kindle kaum noch aus der Hand legen, so spannend war es bis zur Entwicklung der Allgemeinen Relativitätstheorie. Während diese meinen Horizont übersteigt, versteht der Autor es aber, Einsteins Entdeckungen verständlich zu erklären.
Walter Isaacson hat auch die Steve Jobs Biografie geschrieben. Wer die mochte, kann mit „Einstein“ nichts falsch machen (sofern man sich wenigstens ein bisschen für ihn interessiert). Meine Bewertung: 5/5
Jonathan Fields – Uncertainty
In diesem Buch geht es darum, wie man sich von der Ungewissheit nicht unterkriegen lässt und richtet sich – nicht nur, aber vor allem – an Selbständige und die, die es werden wollen. Für meinen Geschmack schweift der Autor zu oft vom Thema ab und streckt sein Buch so auf einen gängigen Umfang. Etwas weniger hätte es auch getan. Vor allem die ersten Kapitel sind aber durchaus inspirierend. Die Angst vor dem Ungewissen steht schließlich den meisten Menschen im Weg. Meine Bewertung: 3/5
Chris Guillebeau – The $100 Startup
Dieses Buch habe ich schon lange auf meinem Kindle. Zwischendurch hatte ich aber mal weniger Interesse an „Business“. Das war zum Glück nur eine Phase!
Der Autor beschreibt den Weg von vielen sogenannten Microbusinesses – also Unternehmen, die fast ohne Startkapitel gegründet wurden und, die auch kein Interesse daran haben, groß zu werden. Es geht um die Freiheiten, die das Leben als Selbständiger mit sich bringt. Ich finde das Buch ziemlich inspirierend. Meine Bewertung: 4/5
Richard Wiseman – The Luck Factor
Wovon handelt wohl dieses Buch? Natürlich, vom Glück. Es geht allerdings nicht der Frage nach, was wir alles erreichen müssen, wie wir unsere Zeit verbringen müssen und wie viel Geld wir brauchen, um glücklich zu sein. Vielmehr untersucht der Autor, was Menschen unterscheidet, die sich als Glückspilze beschreiben und Menschen, die meinen, nur Pech zu haben.
Die Ergebnisse sind für mich wenig überraschend und für die vom Pech verfolgten Menschen wenig schmeichelhaft: Wir haben es selbst in der Hand. Diese Menschen unterscheiden sich nur darin, wie sie dem Leben gegenüberstehen und was sie aus sich machen.
Das Buch hat allerdings zu viele Längen und die an den Haaren herbeigezogenen „Übungen“, um mehr Glück zu haben, sind auch nicht mein Ding. Daher nur eine Bewertung von 3/5. Die Erkenntnisse sind aber überzeugend.
Joshua Fields Millburn – A day in the life of a minimalist
Von diesem Autor habe ich in der letzten Leseliste schon ein Buch empfohlen (siehe auch theminimalists.com). Dieses hier gab es kürzlich für ein paar Tage kostenlos bei Amazon. Es ist nur eine Zusammenfassung und leichte Überarbeitung alter Blogartikel, aber wie immer gut geschrieben. Es liest sich flüssig weg und trotz wenig neuer Erkenntnisse ist es wieder ein bisschen inspirierend. Meine Bewertung: 4/5
Joshua Fields Millburn – Falling While Sitting Down
Dies eine eine Sammlung von Kurzgeschichten des Minimalisten Joshua Millburn. Der frühere Manager verdient heute seinen Lebensunterhalt mit dem Schreiben über seinen Lebenswandel (Minimalismus) und Kurzgeschichten sowie Romanen. Das ist seine erste Veröffentlichung und dafür wohl auch ganz ordentlich gelungen. Einige Geschichten sind ganz nett, andere treffen meinen Geschmack eher nicht. Meine Bewertung: 3/5
Hermann Hesse – Der Steppenwolf
Nach ungefähr 13 Jahren habe ich mich mal wieder an den Steppenwolf gewagt. Damals, in der Schule, als einem das Lesen mit erzwungenen Interpretationen vermiest wurde, hat Hesses Steppenwolf zu den wenigen Büchern gehört, die mir einigermaßen gefallen haben. An mehr konnte ich mich nicht erinnern. Heute finde ihn – ohne Dinge interpretieren zu müssen, die mich nicht interessieren oder gar nicht da sind – großartig. Gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Von Introvertierten vermutlich besser zu verstehen (um beim Thema zu bleiben). Meine Bewertung: 5/5
Hermann Hesse – Siddharta
Vom Steppenwolf inspiriert und mit neuer Lust auf Hermann Hesse habe ich mich gleich dem nächsten Werk gewidmet: Siddharta. Vom Jungen, der sein Ich finden und überwinden will. Erstaunlich, dass sich auch hier Vieles vom Minimalismus wiederfindet. Ich mag das Buch nicht so sehr wie den Steppenwolf und doch hat es mir gefallen. Meine Bewertung: 4/5
So, das war’s auch schon. Wer wissen möchte, was ich auf meiner aktuellen Reise noch so gelesen habe, kann die alten Leselisten durchstöbern: