Nach zwei Tagen auf dem Mekong erreichte ich endlich die alte Königsstadt Luang Prabang an. Der gute Ruf eilt dieser Stadt weit voraus. Wann immer mir jemand von Laos vorschwärmte, fiel ganz sicher der Name Luang Prabang.
Die Stadt hat gerade einmal 50.000 Einwohner, wenn überhaupt. Sie wurde zum Unesco Weltkulturerbe ernannt: Mehr als 30 buddhistische Klöster und die französische Kolonialarchitektur stehen unter Denkmalschutz und werden nach und nach restauriert.
Die Zeit als französische Kolonie sieht man Luang Prabang mehr als deutlich an. Viele Gebäude sind gut erhalten und zu Gästehäusern und Restaurants ausgebaut worden.
Vieles ist so aufpoliert, dass es gar nicht mehr leicht ist, eine wirklich günstige Unterkunft zu finden. Die Boutique Gästehäuser mit 30 Euro aufwärts pro Zimmer sind allgegenwärtig. Erst mit einigem Suchen und Verhandeln bin ich bei 12 Euro gelandet.
Wenn nicht gerade das buddhistische Neujahrsfest gefeiert wird (das ist eine andere Geschichte), ist Luang Prabang ein ruhiger kleiner Ort. Fast alles spielt sich in der historischen Innenstadt ab.
Nur wenige Attraktionen
Die Sehenswürdigkeiten halten sich in engen Grenzen. Mitten in der Stadt liegt der kleine Hügel Phou Si mit einer kleinen Stupa darauf und einem tollen Ausblick auf Luang Prabang. Gleich nebenan thront der Königspalast, der heute ein Museum ist. Ansonsten ziehen sich unzählige Tempel, Stupas und Buddhas durch die gesamte Innenstadt.
Auf halbem Weg zum Phou Si
Der Königspalast
Außerhalb Luang Prabangs zieht es vor allem viele Menschen zu den Pak Ou Kalksteinhöhlen und dem Kuang Si Wasserfall. Die Höhlen habe ich mir geschenkt, da sie wenig spektakulär sein sollen und mit einer dreistündigen Fahrt auf dem Mekong verbunden sind. Das ist ja ganz nett, doch ich hatte erst zwei Tage einer solchen Fahrt hinter mich gebracht.
Kuang Si Wasserfall – blaue Lagunen
Kuang Si Wasserfall
Der Wasserfall ist wirklich außergewöhnlich schön mit seinen blauen Lagunen, auch wenn man schon viele Wasserfälle gesehen hat. Es wird dort jedoch sehr voll.
Warum Luang Prabang so schön ist
Warum schwärmen denn nun alle von Luang Prabang, wenn es eigentlich nicht viel zu sehen gibt?
Für mich war es die Schönheit und Gemütlichkeit der französischen Gebäude, die sich gut mit den buddhistischen Stupas und Tempeln ergänzen. Es ist jeden Tag aufs Neue schön, durch die Stadt und am Mekong entlang zu schlendern.
Und natürlich das Essen.
Mönche mit Sonnenschirm
Bambusbrücke über den Fluss
Französische Cafés
Es gibt so viele schöne französische Cafés, in denen die besten Köstlichkeiten aufgetischt werden: Croissants, Macarons, Tartes, French Toast, Café au Lait und so weiter. Insbesondere zum Frühstück habe ich mir jeweils ein Café gesucht und dort für laotische Verhältnisse viel zu viel Geld gelassen. Einen Cappuccino gibt es in Asien eben nicht für 50 Cent. In Laos sind es meistens 1,50-2,50 Euro. Absoluter Luxus.
French Toast mit Mandeln, Mango und Sahne
Food Market
Was ich morgens zu viel ausgab, konnte ich am Abend sparen. Denn jeden Tag am späten Nachmittag erschien wie aus dem Nichts ein Food Market, der besser kaum sein könnte. Dort habe ich mich jeden Abend von Stand zu Stand gegessen.
Es gibt Buffets für 10.000 Kip (1 Euro), köstliches BBQ, Frühlingsrollen, frische Früchte, tolle Desserts und natürlich auch viele Spezialitäten, die für mein westliches Auge viel zu eklig aussehen. Aber Laoten können voller Genuss an einem Hühnerfuß knabbern.
Auf dem Food Market ist es eng, alles wirkt sehr alt und es gibt ein paar Bänke und Tische. Das ist alles Teil des authentischen Pakets. Das Essen ist zu gut, als dass ich dort nicht hätte hingehen können.
Abschied von Luang Prabang
Nach ein paar Tagen merkte ich, dass es nun genug ist mit dem Faulenzen in Cafés und, dass ich schon zu oft am Laptop war. Also hieß es nach fünf Nächten Abschied nehmen und auf in eine ländlichere Gegend. Dieses Mal nicht mit dem Boot, sondern einem Minibus. Mein nächstes Ziel war das berüchtigte Vang Vieng und das war ganz anders, als ich es erwartet hatte.
Der Reiseführer von Laos liegt jetzt schon eine Zeitlang bei mir rum. Ich muss endlich da hin!
Allein das Essen. Die Fotos vom Nachtmarkt machen richtig Appetit :-)
Superschön!
LG Simone
Na dann, auf geht’s! Nicht nur Luang Prabang ist sehr schön. Mir gefällt bislang alles, was ich von Laos gesehen habe und ich bin noch nicht durch :)
Luang Prabang ist für mich einer der absolut schönsten Orte in Asien. Würde ich jederzeit wieder hin.
Bei den Höhlen hast Du nichts verpasst, wenn Du schon auf dem Mekong mit dem Boot gefahren bist, Schau Dir lieber die Höhlen um Vang Vieng an!
Hast Du denn die Mönchsprozession früh morgens gar nicht angeschaut?
Das habe ich im wahrsten Sinne des Wortes verschlafen. Ich hatte vorher davon gelesen, es dann aber komplett aus den Augen verloren. In vier von fünf Tagen stand dort alles im Zeichen des Neujahrsfestes, vielleicht hat mich das zu sehr abgelenkt. Erst hinterher fiel es mir wieder ein. Naja, beim nächsten Mal!
In Vang Vieng habe ich eine Menge Höhlen besucht. Ich hänge hier im Blog hinterher. Mittlerweile bin ich schon ganz im Süden des Landes.
Ah, i see! Ja, der Süden von Laos würde mich auch noch interessieren. Noch mehr aber der hohe Norden, bis zur Grenze von China.
Wegen der Mönche. Wir haben das am 1.1.2010 gemacht. An Sylvester nicht gefeiert, früh ins Bett gegangen und dann den Neujahrstag mit Opfergaben an die Mönche gestartet. War ein super Erlebnis, v.a. da es echt kalt und neblig war und es eine sehr mystische Stimmung war.
Das klingt wirklich sehr schön atmosphärisch.
Über den Süden Laos‘ werde ich in nächster Zeit noch einiges schreiben. Es ist auch sehr schön hier :)
Auch ich habe Luang Prabang im September 2012 besucht und habe die Stadt und deren Umgebung mit dem gemieteten Motorroller erkundet.
Sehr gefallen hatte mir dort der idyllische und weitläufige Campus der Universität sowie der Tierpark.
Hallo Patrick,
ich war 2009 in Luang Prabang. Die Stadt ist zwar ziemlich touristisch, aber irgendwie wirkte sie
entspannter als andere Touristenziele – zumindest kam es mir so vor.
Du schreibst, dass es es nicht viel zu sehen gibt. Komisch, ich finde es gibt so viele sehenswerte Tempel und Häuser – auch die Holzbrücke über den Khan-Fluss.
Allein schon diese Mischung aus asiatischer und französicher Baukunst ist doch schon sehenswert. Auch die Gärten an den Flussufern kann man sich mal ansehen – natürlich nur während der Trockenzeit.
Es lohnt sich, für die Mönchsspeisung mal früher aufzustehen. Es ist schon sehenswert, die Möche bei ihrem Almosengang zu beobachten. Natürlich gibte es auch negative Aspekte, viele Touristen lassen jeglichen Respekt vermissen und fotografieren mit Blitzen und rücken den Mönchen ziemlich auf die Haut um gute Fotos zu machen.
Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass ich kaum Mönche gesehen habe, sondern fast ausschließlich Novizen. Wahrscheinlich tun sich die alten Mönche das Spektakel gar nicht mehr an.
Und es gibt noch viel mehr zu sehen……. :-)
Viele Grüße
Hallo Volker,
besten Dank für Deinen Beitrag!
Du hast mit allem Recht. Ich sage ja auch nicht, dass Luang Prabang nicht sehenswert wäre. Im Gegenteil. Ich war schließlich selbst fünf Tage dort.
Aber wie viele Tempel kann man sich schon anschauen? Bei mir ist jedenfalls recht schnell eine natürliche Grenze erreicht ;-) Daher habe ich Luang Prabang so empfunden, dass es dort nicht viele touristische Highlights gibt, die man sich auf die Agenda schreiben könnte. Stattdessen kann man dort einfach „sein“ :)
Viele Grüße,
Patrick