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Hin und wieder fragt mich jemand, wie ich unterwegs eigentlich mein Geld verdiene. Dann erzähle ich ein bisschen vom Affiliate Marketing, finde die Antwort aber selbst unbefriedigend. Das Thema ist kompliziert, mein Erfolg basiert auf langer Erfahrung und ich sehe für Affiliate Marketing keine große Zukunft. Meine Einnahmen sind im letzten Jahr bereits deutlich gesunken. Es ist also nichts, das ich mit einem euphorischen „Das kannst Du auch!“ empfehlen würde.
Derzeit arbeite ich daran, mir mehrere Standbeine aufzubauen. Sobald sich alles eingespielt hat, werde ich hier sicherlich einmal darüber schreiben – insbesondere was das Reiseblog als Geschäftsmodell angeht.
Soweit ist es allerdings noch nicht, aber vielen Lesern brennt die Frage auf den Nägeln: Wie verdienen digitale Nomaden ihr Geld? Und die Frage bedeutet eigentlich: Kann ich das auch?!
Also habe ich ein paar digitale Nomaden gefragt, wie sie beim Reisen oder sogar mit dem Reisen Geld verdienen. Dieses mal sind nicht nur Reiseblogger dabei. Herausgekommen sind viele unterschiedliche Antworten und ich denke häufig könntest Du Dir Deine Frage selbst beantworten: Ja, das kannst Du auch!
Gerhard – Andersreisen.net
Ich verdiene den Großteil meines Lebensunterhalts mit meinen Reisen. Einerseits trägt mein Reiseblog Andersreisen.net einen Teil zu meinem monatlichen Einkommen bei und ich schreibe auch Reportagen über meine Reiseerlebnisse für Zeitungen und Zeitschriften.
Auch auf Leinwand sind meine Reiseeindrücke zu sehen. Momentan arbeite ich gerade an der neuen Multivisions-Show „Vietnam & Kambodscha – Mit dem Zug durch Südostasien“. Am 19. September ist Premiere, danach geht es auf Österreich-Tournee. Es macht riesig Spaß die Erlebnisse auf einer großen Leinwand zu zeigen und von den Reiseabenteuern zu erzählen. Ich finde es ist eine sehr schöne Ergänzung zum Reiseblog, da ich hier viel mehr Bilder und Videos mit hoher Qualität zeigen und auch von sehr persönlichen Eindrücken berichten kann.
Florian – FlocBlog
Meine Haupteinnahmequelle sind im Moment Flugsuchen auf Flightfox. Ich suche einem Kunden einen günstigen Flug und bekomme dafür einen Finderlohn. Mit einem Browser, Kreativität und Lust am Tüfteln kann das jeder machen.
Die Bezahlung bei Flightfox hängt stark von Deinen Fähigkeiten ab, weil Du nur dann Geld verdienst, wenn der Kunde Deinen Flug bucht. Ich habe 2 Wochen gebraucht, um meinen ersten Contest zu gewinnen.
Besser bezahlt sind Übersetzungen ins Deutsche und WordPress Modifikationen. Doch das fühlt sich eher wie „Arbeit“ an und macht entsprechend wenig Spass.
Conni – Planetbackpack.de
Mein Einkommen ist in mehrere Quellen aufgeteilt:
1. Mein Reiseblog Planet Backpack: Vordergründig mit Affiliate Marketing und Werbung
2. Einen Social Media Kunden, für den ich die Facebook-Page betreue
3. Übersetzungen Deutsch – Englisch für eine große Firma in Österreich
4. Blog Camp Workshops und Consulting via Transit Media
Ich würde schätzen, dass Planet Backpack etwa 60-70% meiner Einnahmen ausmacht, wobei ich auch nur davon leben könnte. Außerdem habe ich noch weitere Projekte in Planung, die besonders auf passives Einkommen abzielen.
Bevor ich ortsunabhängig wurde Anfang 2012, war ich Tauchlehrerin in Indonesien und Australien, was auch ein toller Job war um weltweit in den schönsten Gegenden zu leben.
Martin – Netzwertig
Ich habe das Glück, festangestellt aber ortsunabhängig arbeiten zu können. Die Redaktion der Blogwerk-Themenblogs, zu denen netzwertig.com gehört, ist virtuell und über verschiedene Länder verstreut.
Irgendwann erkannte ich, dass ich blöd wäre, diese Gelegenheit nicht zu nutzen. Seitdem arbeite ich verstärkt aus fremden Ländern. Für die Arbeitsprozesse ist das kein Problem, da die interne Kommunikation ohnehin per Mail, Skype etc. läuft. Sehr schätze ich das Arbeiten aus anderen Zeitzonen. Es gibt nichts Besseres, als in Ruhe Artikel schreiben zu können, während in der Heimat alle schlafen.
Patrick – Heldenleben.com
Der Großteil meiner Einnahmen kommt aus meiner Freelancer-Tätigkeit für Websites und Online-Marketing. Mit meinen Kunden kommuniziere ich per Skype und E-Mail.
Daneben habe ich einen Onlineshop für Billardzubehör. Dieser Shop wächst und macht Gewinn, aber noch nicht genug, als dass ich davon leben könnte. Wie ich gleichzeitig reisen kann? Ich habe Teilhaber, die sich in Berlin um Lagerhaltung und Versand („Fulfillment“) kümmern. Mein Job ist Technik, Marketing und Einkauf. Wenn ich die Partner nicht hätte, könnte ich das Fulfillment auch auslagern, dafür gibt es spezielle Anbieter. Allerdings könnten wir dann nicht ganz so flexibel auf Sonderwünsche der Kunden eingehen.
Tim – earthcity.de
Nachdem ich bereits als Student in vielen verschiedenen Ländern diverse Praktika gemacht habe und immer „Hummeln im Hintern“ hatte, konnte ich es in einem ortsgebundenen Job nur ca. 2 Jahre aushalten. Seit dem Ausstieg aus einem gut bezahlten Angestelltenjob verdiene ich mein Geld auf vielerlei Art und Weise.
So arbeite ich weiterhin als Architekt, jedoch als Freelancer auf Projektbasis. Auf diese Weise kann ich bei Abschluss eines Projektes wieder den Ort wechseln.
Gleichzeitig habe ich im Februar 2012 meinen Blog earthcity.de gestartet, mit welchem ich bisher ein recht saftiges Taschengeld verdiene.
Zusätzlich verkaufe ich ein digitales Infoprodukt online und betreibe kleinere Affiliate-Projekte.
Eher zufällig hat sich ergeben, dass ich in Berlin nun auch Zimmer und Wohnungen an Nomaden vermiete. Ich hoffe, dies ebenfalls in der Zukunft noch auszubauen.
Zudem halte ich hin und wieder Vorträge an Unis (das bringt finanziell nicht viel, macht jedoch Spass).
Wie ihr seht: Viele kleine Dinge, von denen ich am Ende meine Pho oder mein Ceviche bezahlen kann.
Sebastian – Off The Path
Mit meinem Abenteuer Reiseblog verdiene ich ca. 55 % meines Einkommens. Hier ist der Hauptteil der Einnahmen Affiliate Sales von Amazon, die ich in die verschiedenen Artikel eingebaut habe, als auch in meine gratis Ebooks.
Ein weiterer Teil meiner Einnahmen kommt vom Linkselling obwohl ich auf Off The Path selten links verkaufe. Ich betreibe neben meinem Hauptblog noch 5 weitere Blogs. Unternehmen schreiben mich für Werbung auf Off The Path an und ich verkaufe denen dann Werbung auf meinen anderen Blogs (u.a. Worth-A-Journey.com). Hier macht es natürlich die Masse. Ich habe eine Liste mit über 300 Werbern in Deutschland und im Ausland. Einmal im Monat schicke ich ein Angebot für die verschiedenen Blogs, viele davon springen darauf an!
Durch Affiliate und Linkselling sprechen wir von 1.000 – 1.500 Euro im Monat (mein bester Monat waren 2.500 Euro).
Jetzt kommt dann noch meine Beratungsarbeit als Marketingberater dazu. Ich lagere den größten Teil meiner Arbeit aus und bin nur noch für die Kreativarbeit und Ideenfindung zuständig und lasse meine Designer, Programmierer etc. im Ausland den Rest der Arbeit machen während ich schlafe!
Dann kommen noch die monatlichen Blog Camps in Deutschland dazu und meine Arbeit bei Transit Media.
Da kommt am Ende des Monats gut was zusammen. Das beste daran: Ich kann diese Arbeit von überall aus betreiben. Selbst meine Festnetznummer im Büro leitet alles an Skype weiter!
Yamile – Creative Web Biz
Mein Name ist Yamile Yemoonyah und ich reise seit mehr als 2 Jahren um die Welt.
Um das zu finanzieren, habe ich CreativeWebBiz.com gegründet und helfe Künstlern und anderen kreativ denkenden Menschen online ihr Geld zu verdienen.
Das mache ich, indem ich meinen Kunden von der ersten Idee bis zur kompletten Umsetzung zur Seite stehe. Erst helfe ich einen Business- und Marketingplan aufzustellen und dann baue ich auch die Website für sie.
Anschliessend übernehme ich die technische Pflege der Website und stehe für weiteres Business Coaching zur Verfügung, um auch den weiteren Erfolg zu garantieren.
Dank Skype kann ich das von überall auf der Welt aus machen.
Raffael – Hochzeitsportal24
Meine Frau und ich schreiben auf Hochzeitsportal24.de über alle Themen rund um die Hochzeit und helfen Brautpaaren und Hochzeitsgästen dabei, jede Hochzeit zu einem noch schöneren Erlebnis zu machen.
Wir verdienen unser Geld über Werbebanner, Einnahmen aus Produktempfehlungen und über unser Branchenbuch, in dem sich Hochzeitsdienstleister eintragen können.
Außerdem haben wir ein Buch geschrieben, welches hauptsächlich über Amazon verkauft wird.
Da wir unser Buch nicht selbst verschicken und auch für Hochzeitsportal24 nicht ortsabhänging sind, können wir jederzeit verreisen. Das einzige was wir brauchen, ist ein Laptop und funktionierendes WiFi.
Felicia & Marcus – Travelicia
Mit unserem Blog Travelicia für Backpacker, Globetrotter und Digitale Nomaden generieren wir Affiliate Einnahmen.
Unter dem Namen Rock my Site erstellen wir kostengünstig individuelle Websites inklusive Hosting und bieten auf Online Angels sowohl Online Marketing Beratung als auch die Umsetzung von einzelnen Maßnahmen an.
Unser neuestes Baby ist „Wundersite – Dein Online-Profil“. Wir erstellen unter Deiner eigenen Domain eine persönliche Website mit Deinem Foto, CV, Portfolio, Skills und Kontakt. Für alle Freelancer und Lifestyle Designer ein Muss!
Wie es sich gehört, haben wir aber auch eine Menge weiterer Projekte im Kopf, die nur darauf warten umgesetzt werden.
Johannes – WebWorkTravel
Ich verdiene mein Geld, indem ich verschiedene Kunden beim Online Marketing unterstütze. In den letzten Jahren habe ich mir dafür ein sehr umfangreiches Wissen zu Themen wie Webdesign, PPC, SEO, Conversion Optimierung & E-Commerce angeeignet.
Dazu kommt noch ein kleines Taschengeld für die Verkäufe meines Destination Guides für Freelancer.
Schlussworte
Das ist doch eine stattliche Auswahl an Möglichkeiten, ortsunabhängig Geld zu verdienen. Was mir an den Antworten besonders gefällt: Es ist alles keine Rocket Science. Für die meisten dieser Projekte benötigst Du keine langjährige, teure Ausbildung, sondern musst vor allem anfangen!
Wer ein Blog Camp ausrichten will, muss vor allem selbst erfolgreich Bloggen. Heiraten ist genau Dein Ding? Dann mach das doch zu einem Business. Du recherchierst gern Schnäppchenflüge? Damit lässt sich Geld verdienen. Du kennst Dich in einem Thema besonders gut aus? Mach ein digitales Produkt daraus! Du erzählst gern von Deinen Reisen? Dann erzähl das doch Menschen, die dafür Geld zahlen.
Es gibt offenbar viele Möglichkeiten, mit Deinem eigenen Köpfchen Geld zu verdienen und dabei zu reisen. Lass Dich nur nicht täuschen: Niemandem der oben erwähnten digitalen Nomaden wurde etwas geschenkt. Es ist nicht alles nur Spaß, sondern auch viel Arbeit, vielleicht sogar mehr als in einem Angestelltenverhältnis. Aber vielleicht macht’s Dich glücklicher?
Sehr schöne Auflistung vieler Möglichkeiten.
VG, Jörg
Hi Patrick, danke für diese Aufstellung! Sehr interessant, was die anderen so machen. Und danke, dass ich dabei bin :)
Seht interessante Auflistung. Und schoen ein paar neue deutschsprachige digitale Nomaden kennen zu lernen :)
Patrick,
es macht mir mehr und mehr Spaß, Deinen Blog zu lesen. Stil, Design und Inhalt finde ich klasse.
Bis bald, Sascha.
Hi Patrick,
echt eine spannende Auflistung. Das da fast keiner hauptsächlich mit dem Reiseblog Geld verdient hat meine Vermutungen in der Richtung dann auch bestätigt. Auch Nils Römeling hatte das Thema mal beleuchtet. Und besonders spannend, dass ich jetzt das erste Mal von jemandem lesen durfte, der durch Flightfox Geld verdient (wenn auch scheinbar nicht soooooo viel ;-)).
Besten Dank und viele Grüße
Johannes
Sascha, es freut mich, Dich als regelmäßigen Leser gewonnen zu haben. Bis bald mal auf’m Platz :)
Johannes, von den sechs Reisebloggern haben vier gesagt, dass sie mit ihrem Blog nennenswert Geld verdienen (von üppiges Taschengeld bis „könnte davon leben“).
Im Großen und Ganzen sind es aber wenige Reiseblogger, die mit dem Bloggen Geld verdienen.
Ok, ich muss da meine Aussage korrigieren. Mein Eindruck bestätigt sich, dass man schwerlich „ausschließlich“ von seinem Reiseblog leben kann. In anderen Branchen/Themenfeldern kann man schon ausschließlich von einem Blog leben. Bis 55% ist natürlich schon ein signifikanter Anteil des Einkommens – keine Frage.
Danke Patrick, für den Blick hinter so viele Kulissen!
Wieder ein Stückchen schlauer und inspirierter… ;-)
Grüße,
Carina
Tolle Aufstellung! Hab jetzt auch gleich mal wieder Lust bekommen, einige davon anzuschreiben :)
Ich glaube es wäre echt klasse, wenn es eine Landkarte geben würde, wo sich digitale Nomaden eintragen können, so dass es leichter wird sich gegenseitig kennenlernen könnten. Kennt jemand sowas?
Raffael, in unserer Nomaden Facebookgruppe wurde so etwas in der Art kürzlich vorgestellt: http://nomadproject.com/
Patrick: Dankeschön, dass ich in diesem Post zu Wort kommen durfte. Die Möglichkeiten zu reisen und Geld damit zu verdienen sind tatsächlich vielfältig. Zu Deinen Schlussworten möchte ich aber hinzufügen, dass für Multivisions-Shows sehrwohl einiges an finanzieller Investition vorab notwendig ist. Allein Technik (leistungsfähiger Projektor, Software, Computer, Leinwand, Tonanlage, Fahrtkosten…), Marketing und Saalmieten verschlingen ordentlich Geld.
Außerdem würde ich mich nie ausschließlich nur auf ein Projekt verlassen. Der Blog mag gut Geld einbringen, aber ein Standbein wäre auch sehr riskant.
Über viele Umwege bin ich jetzt von Peer Wandingers Einnahmenliste deutscher Blogs hierher gekommen. Und ich bin begeistert von diesem wunderbaren Beitrag über digitale Nomaden. Da passt einfach alles. Die ausgewählten Menschen mit ihren Projekten, das Design, die Inhalte … ich werde in Zukunft sicher öfters mal vorbeischauen.
Die Liste ist wirklich sehr informativ und spannend. Toll, wie viele Möglichkeiten es da schon gibt. Selbst bin ich keine digitale Nomadin, auch wenn auch ich mein Geld übers Internet verdiene, so bin ich doch eher sesshaft. Allerdings habe ich ein eBook zum Thema Geld verdienen als virtueller Assistent/virtuelle Assistentin geschrieben, welches bestimmt für digitale Nomaden von Interesse ist. Wer mal schauen möchte:
Als virtueller Assistent/virtuelle Assistentin von zu Hause oder unterwegs Geld verdienen von Doris Hinsberger
Kurzlink: http://www.amazon.de/dp/B00DL30KCQ
tolle Ideen für junge Leute, Kompliment… nun fehlt noch was für uns Ältere, die auch viel unterwegs sind… wie sieht´s aus mit Tipps für die 55-70 jährigen? Ich würde mich freuen..
Hallo Beate,
dazu könnte ich leider nur spekulieren.
Ich habe das Thema aber schon auf dem Schirm und möchte es mal mit einem Interview oder einem Gastbeitrag von jemandem angehen, der zu dieser Altersgruppe gehört.
Viele Grüße,
Patrick
Hey Sebastian,
ich hatte ja schon mal einige Dinge gefragt und du warst so nett mir zu antworten.
Daher eine Frage: Wo findet man Co-Founder oder Software programmierer? Denn ich habe eine Superidee, jedoch fehlt mir das Know-how definitiv. Vlt hast du einen Idee? Wenn ja waere ich dir echt dankbar….
Hallo Finn,
es gibt Plattformen wie odesk.com oder elance.com. Auch in Deutschland gibt es Freelancer-Plattformen.
Nach meinen eigenen Erfahrungen in der Branche kann ich mir allerdings nicht vorstellen, dass so eine erfolgreiche Zusammenarbeit entsteht. Eine Idee allein hat keinen Wert. Also, es gibt genug Ideen auf der Welt und die guten IT’ler warten nicht darauf, dass jemand damit zu ihnen kommt ;-)
Ich denke, Du musst noch mehr von Dir beisteuern (z.B. Business Know How?), um jemanden von einem gemeinsamen Projekt zu überzeugen.
Viele Grüße
Patrick
Hallo, interessant, Eure Erfahrungen zu lesen. Bei den meisten kann ich nur zustimmen: Viel Arbeit, finanzielle Einschnitte und starke Schwankungen, aber großartige Flexibilität. Was aber nirgendswo hervorkommt: Ist irgendeiner der Akteure in einer Beziehung, hat Familie oder Kinder? Dann sieht nämlich einiges ganz anders aus: Absicherung der Familie, Absicherung der Zukunft, irgendwann Schulpflicht etc. Digital-Nomadentum geht nur lebenslang, wenn die Familie entsprechend auch flexibel ist. Dieser Aspekt fehlt mir bei allem, was ich so lese.
Kurz über mich: Ich bin Programmierer, habe mit über die Jahre das ganze Online-Marketing KnowHow selber angeeignet. Mehr als 7 Jahre lang habe ich im Ausland gewohnt, als Digital-Nomade und teilweise Festangestellter, wie ich gerade Lust hatte. Mein (freier) Verdienst lag bei monatlich ~1.000 bis 1.500 Euro, davon kann man leben, aber nicht vorsorgen. Dafür habe ich in der Zeit Affiliate-Projekte erschaffen, die mir nun ein passives Einkommen bescheren.
Vor 4 Jahren habe ich dann den Durchbruch geschafft, mein monatlichen (freies) Einkommen liegt zwischen 2.000 Euro und 10.000 Euro, es geht rauf und runter. Allerdings muss ich dafür auch (fast) nicht arbeiten, im wesentlichen besteht die „Arbeit“ aus Statistiken checken, wie viel ich heute schon verdient habe :-) . Ich könnte mich heute also als Digital-Nomade rein auf das Reisen konzentrieren…
Die Ironie an der Geschichte: Mittlerweile lebe ich wieder in Deutschland, habe eine Frau, die leider nicht ortsflexibel, bedingt durch ihren Beruf, ist. Daher habe ich eine Festanstellung angenommen, gut bezahlt und sicheres Einkommen, 9 to 5 Job und nebenbei ein ordentliches passives Einkommen, das gespart wird für die Zukunft und Urlaub bzw. in die Rente angelegt wird. Nur krieg ich monatlich die Krise, weil ich immer ins Büro muss, obwohl ich (aber leider nur ich) doch auch gaaaanz anders könnte…
Fazit: Das beste Projekt mit „Nomaden-Eigenschaft“ nützt nichts, wenn die persönlichen Umstände das Nomadentum nicht zulassen.
Abgesehen von „Ich will so viel Geld verdienen, dass meine Familie nicht arbeiten muss und mitreisen kann“… da bin ich auch schon drauf gekommen, habt Ihr weiter Vorschläge, was ich aus meiner Situation machen kann?
Hi,
das sehe ich genauso wie Du.
Zurzeit ist das nicht mehr mein Lieblingsthema. Schau Dich am besten mal im Forum um: http://digitalenomaden.net/
Aber schon rein logisch kann es nur funktionieren, wenn Du genug für alle verdienst oder Deine Frau sich umorientiert.
Beste Grüße,
Patrick
Hi „Anonym“!
Es gibt einige Digitalnomaden, die auch in einer festen Beziehung sind, wobei das meiner Erfahrung nach die Minderheit ist. Ich bin wahrscheinlich aus der strengen Definition heraus kein Digitalnomade mehr, da wir immer eine Basis in Deutschland haben, daher kann man mich nicht als Beispiel für Digitalnomaden in fester Beziehung nehmen. Wir machen das eher wie Mini-Retirements im Tim Ferriss-Style.
Du hast ja schon eine ganz gute passive Einkommensquelle plus das Einkommen deiner Frau. Du könntest also ohne Probleme statt einer Festanstellung weiter an eigenen Projekten arbeiten, bis das Geld für alle reicht (inkl. Vorsorge). So haben wir auch angefangen. Jetzt arbeiten wir beide ortsunabhängig und können immer wieder mal für längere Zeit verreisen.
Schwierig wird es allerdings, wenn die Partnerin gar kein Interesse an dem Rumreisen hat und alles außer Festanstellung zu unsicher erscheint. Da du sagst, du bekommst manchmal die Krise wegen dem Job. Du brauchst den ja gar nicht mehr. Warum investierst du deine Zeit dann nicht lieber in eigene Projekte?
Hi Raffael,
warum ich die Zeit nicht in eigene Projekte investiere? Frage ich mich immer oefter. Aber es gibt 2 gute Gruende: Ich sitze hier festberuflich an etwas eigentlich sehr Tollem und Grossen, und ich habe den Optimismus dabei noch nicht verloren. Weiterhin hat das sichere Einkommen mit begrenzter Arbeitszeit auch etwas. Und deswegen ist jetzt genau Feierabend und ich kann in die Sonne und abschalten :-)
Meine Frau hat ja leider einen Job, der total unflexibel ist. Aber sie mag ihn auch nicht aufgeben weil sie diese Arbeit liebt. Deswegen waere meine 100% Selbststaendigkeit noch nicht die Loesung zum Nomadentum.
PS: Heute kann ich schon fast voraussagen, dass ich morgen wohl wieder eine Krise hier bekomme….
Gruss
Also zusammengefasst: Du hast einen Job, der dir eigentlich Spaß macht, deine Frau hat einen Job, der ihr Spaß macht. Dann ist doch alles gut. Es gibt ja auch Urlaub, an dem man verreisen kann :)
Ich habe einen Job, der 100% Spass machen KÖNNTE, tatsaechlich sind es (aus verschiedenen Gruenden) weniger als 40%Spass. Und nie mehr als 3 Wochen Urlaub am Stueck zu bekommen ist auch nicht mein Lebenstraum :-)
Die entscheidende Frage fuer mich ist wie Du schon gefragt hast „investierst du deine Zeit dann nicht lieber in eigene Projekte?“ Ich habe mir erstmal vorgenommen, bis Jahresende alles so zu belassen, genau beobachten und dann nochmal die Situation einzuschaetzen, denn bis dahin wird noch einiges passieren (entweder positives oder negatives). Nur, wenn es so weiter laeuft wie bisher wird es bis dahin noch ziemlich anstrengend fuer die Nerven…
Ich sag Euch, wie es ausgegangen ist! Gruss A.
Hallo Anonym,
habe die weite heute erst entdeckt und @Patrick –> finde Sie sehr interessant.
Ich weiss ja nicht was Du machst, aber hast Du keine Möglichkeit das von unterwegs zu tun? Evtl. eine Teilhomeoffice Lösung aller Tim Ferris? Das könnte zur Überbrückung helfen. Oder einfach eine Teilzeitlösung anstreben und dann Vollzeit einen Block abarbeiten und die Teilzeitfreizeit en block als Urlaub nehmen. Zu guter Letzt könntest du versuchen unbezahlten Urlaub zusätzlich zu nehmen.
Ich komme auch aus dem Vertrieb / Marketing und habe mich nebenberuflich mit Webdesign selbständig gemacht. Zusätzlich betreibe ich 3 Webseiten. Aktuell noch alles weit weg vom „Geld verdienen“, aber was nicht ist kann ja noch werden…
Hi Andy,
ich wünsche dir viel Erfolg mit der Selbständigkeit!
Hi Patrick,
vielen Dank! Hast einen Leser mehr ;-)
Hab das Projekt ja auch erst vor 4 Monaten gestartet und immerhin schon die ersten 2 Kunden. Der Rest wird sich ergeben, denke ich. So ein Leben als digitaler Nomade könnte mir schon gefallen ;-)
Das hört sich ja alles in allem sehr interessant an, mit den Einnahmen.
Aber wie läuft das eigentlich mit der Steuer?
WIE wird das versteuert? (Einnahmen aus selbstständiger Arbeit?)
WO wird das versteuert? (In dem Land, in dem man eigentlich gemeldet ist? Dort wo man sich zurzeit aufhält?)
Wie verhält es sich, wenn man eigentlich festangestellt ist (also nicht-selbstständig) und „nebenher“ Einnahmen bspw. durch einen Blog erzielt?
Danke und Gruß
Hallo Peter,
ich kann nur für mich sprechen: Ich versteuere meine Einnahmen aus selbständiger Arbeit in Deutschland, denn da bin ich gemeldet und habe auch nicht vor, auszuwandern.
Wer angestellt ist, kann nebenberuflich ein Gewerbe anmelden und darüber Einnahmen aus selbständiger Arbeit verdienen (je nach Arbeitsvertrag muss man das aber oft mit dem Arbeitgeber klären).
Viele Grüße,
Patrick
Alles klar, Patrick.
Danke für deine Antwort. :)
Auch weiterhin viel Erfolg!
Ja, ich mach’s gleich wie Patrick: Einfach mit Gewerbeschein (Werbeagentur) in meinem Heimatland versteuern. Die Versteuerung im Ausland nimmst Du dann vor, wenn Du dort Deinen regulären Wohnsitz hast. Dann musst Du Dich aber auch mit dem Steuerrecht des jeweiligen Landes auseinandersetzen.
Lieber Patrick,
danke für diese tolle Aufzählung :-)
Ich, als konservative Festangestellte, lese mich seit einiger Zeit in das Thema ein :-) Ist es möglich parallel zu dem festen Arbeitsplatz den Blog aufzubauen? Primär geht es mir um die Besteuerung möglicher Einkünfte. Gibt es hierfür eine Art Freibetrag?
Danke für alle Antworten :-)
Hi Inez,
solange du kein Einkommen mit dem Blog generierst, kannst du machen was du möchtest. Wenn es dann ein paar mehr Euro werden und es eine Gewinnabsicht gibt, musst du ein Gewerbe für die Tätigkeit anmelden. Deine beiden Einkommen werden dann zusammengerechnet und entsprechend besteuert. Aber von solchen Dingen würde ich mich nicht abhalten lassen :)
Pingback: Sommerjob digitaler Nomade- Leben 2.0 | mehreinkommen24.com
Sehr interessanter Artikel, ich würde gerne noch mehr wissen, wie haben sie angefangen, wann hat es angefangen sich zu lohnen, welche Stolperfallen gab es, etc. Ich vermute, dass es ein weiter Weg ist, bis sich das finanziell auch lohnt. Es ist motivierend die Eefolgsgeschichten zu lesen, aber eine ehrliche Geschichte wie sich alles mit der Zeit entwickelt hat, fände ich noch besser.
Schöne Auflistung Patrick! Ich versuche mehrere Standbeine aufzubauen, bevor es auch für mich ins Ausland geht. Aktuell sind es noch viele Amazon Nischen Seiten. Später sollen noch verkauf von eBooks und Videokurse dazu kommen. Und dann sehe ich mal weiter. Sollte auf jeden Fall so sicher sein, dass eine Einnahmequelle wegfallen kann und ich trotzdem noch von den Einnahmen leben kann.
Hi Patrick,
ich finde die Veränderung dieses Artikels auch interessant und motivierend.
Er stammt ja glaube ich aus der Zeit in der Du gerade begonnen hast bzw. es
geplant hast mit Deinem Blog Geld zu verdienen. In der Zwischenzeit ist einiges
passiert und Du könntest Dich ja selber auch in die Liste aufnehmen :-)
Dein Schlusswort kann ich auch voll unterstreichen. Ich kenne niemanden, weder
privat noch auch Zeitung oder TV der ohne Arbeit erfolgreich geworden ist. Man
bekommt eben nichts geschenkt.
Dein Blog ist eine Wucht, man findet immer wieder interessante Artikel! Viel
Erfolg mit Healthy Habits!
Viele Grüße!
Dein Blog ist echt toll ich dank dir für deine Inspiration und dass du einen irgendwie motivierst viel erfolg mit Healthy Habits
Obwohl der Artikel schon ein paar Jahre alt ist noch immer interessant :)
Schön zu sehen, dass einige der aufgezählten damaligen Digital Nomaden noch immer aktiv und erfolgreich sind und gleichzeitig die DN Bewegung in Deutschland voran gebracht haben.