Nach der ziemlich erschöpfenden Fahrt durch das Death Valley habe ich anschließend in einem kleinen Dorf namens „Independence“ übernachtet. Im Mt. Williams Motel hat mir die Besitzerin einige gute Tipps für den folgenden Tag mit auf den Weg gegeben. Ich konnte zwar nicht alle Tipps wahrnehmen, da ich ohnehin schon eine längere Fahrt vor mir hatte, aber einiges lag auf dem Weg. Dieser 13. Place ist eine Zusammenfassung dieser Tagesfahrt.
Mono Lake
Mono Lake ist ein Salzsee an der östlichen Grenze des Yosemite Nationalparks. Der See erhält sein Wasser aus den umliegenden Gebirgen, hat jedoch keinen Abfluss. Bei den hohen Temperaturen verdunstet ständig Wasser, somit wird der Wasserspiegel gehalten. Durch den fehlenden Abfluss bleibt jedoch viel Salz im See zurück. Dadurch entstanden (vereinfacht dargestellt) die sogenannten Tufas (siehe Fotos). Grundsätzlich entstehen diese unter Wasser und bleiben auch dort. Da die Stadt Los Angeles jedoch jahrzehntelang die Zuflüsse des Sees angezapft hat, ist der Wasserspiegel deutlich gesunken. Somit ragen die Tufas nun aus dem Wasser und sind eine kleine touristische Attraktion, da sie wirklich hervorragende Fotos liefern. Im nahe gelegenen Visitor Center gibt’s zu den Tufas, dem Mono Lake und der gesamten Gegend noch viele gute Informationen, zum Teil auch als Film in einem kleinen Kinosaal präsentiert.
„Goodbye God, I’m going to Bodie“
Etwa 45 Minuten nordöstlich des Mono Lake liegt die Stadt Bodie. Besser gesagt: Geisterstadt. Bodie entstand Mitte des 19. Jahrhunderts, als in der Gegend Gold gefunden wurde. Ende des 19. Jahrhunderts lebten hier bis zu 10.000 Menschen. Das Gold zog jedoch viele zwielichtige Gestalten an. Zocken, Prostitution und Mord & Totschlag waren hier an der Tagesordnung (daher auch das oben genannte Zitat). Durch die zurückgehenden Goldvorkommen und den einen oder anderen Großbrand war die Population der Stadt bald rückläufig. Bis in die 40er Jahre des 20. Jahrhunderts lebten in Bodie noch Menschen. Heute sind noch etwa 10% der Stadt (inkl. Wohnhäusern, Saloons, Goldmine) erhalten und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Die Anfahrt ist etwas beschwerlich (die letzten 5 km sind Schotterweg), doch die Anreise lohnt sich. Zwar kommt kein Geisterstadt-Feeling auf (dafür sind es zu viele Touristen), doch ein bisschen Goldgräberstimmung und 19. Jahrhundert-Flair macht sich schon breit. Einige Häuser sind noch gut erhalten und auch noch ein wenig eingerichtet.
Sonora Pass
Das Ziel meiner Tagesreise war die kleine Stadt Sonora, nordwestlich vom Yosemite Park. Der ursprüngliche Plan war, durch diesen bekannten Nationalpark zu fahren. Allerdings war der Weg von Bodie aus über den Sonora Pass deutlich kürzer und die Nationalparkgebühr entfällt. Auf der ganzen Fahrt hatte ich nicht das Gefühl, etwas zu verpassen. Der Sonora Pass ist eine wunderbare Strecke für die etwa dreistündige Fahrt. Zum Teil sehr steil und kurvig – daher kommt man nur langsam voran – aber immer sehr schön. Auf dem Sonora Pass durchquert man den Stanislaus National Forest und hier war zum ersten Mal auf meiner USA-Reise von Wüste kaum mehr eine Spur. Die Strecke bietet genügend Gelegenheiten, das Auto mal stehen zu lassen und einen schönen Ausblick sowie Wald- und Bergluft zu genießen. Die Temperaturen waren mit 20-25 Grad angenehm erfrischend.
Insgesamt bin ich an diesem Tag 10,5 Stunden unterwegs gewesen. Diese Tagesreise war ein bisschen anstrengend, aber sehr empfehlenswert. Pünktlich zum Sonnenuntergang bin ich in Sonora, Kalifornien angekommen. Hier habe ich mir heute im Gunn House Motel einen Tag Auszeit gegönnt. Morgen geht’s weiter nach San Francisco.
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Hallo Patrick,
toller Reiseblock, den wir gerade erst entdeckt haben. (Unserer ist noch neu und etwas bescheidener). Bodie …. für uns ein Ort mit Erinnerungswert. Wir haben dort geheiratet. In der alten Holzkirche, die jeder kennt, der in Bodie war. Gut zwei Jahre ist das her. Das Ganze hatte natürlich einen Hintergrund, aber das ist eine längere Geschichte. Bodie ist (trotz der Touristen – sind wir ja schließlich alle irgendwie) einen Abstecher wert. Man kann sich locker einen ganzen Tag dort herumtreiben und fotografieren. Was natürlich bei uns im Vordergrund stand.
Wir lesen weiter mit.
LG
Ellen & Udo
https://abenteuer66.wordpress.com/
Hallo ihr beiden,
wow, in Bodie zu heiraten ist bestimmt etwas ganz Besonderes. Macht nicht jeder :-)
Danke für den Bericht mit vielen Bildern. Wir sind in 2010 auch durch Zufall diese Strecke nach Las Vegas / Death Valley gefahren und es war ein großartiges Erlebnis.
Anfang November fliege ich nach San Diego. Schade, aber da kann ich gar keine Tipps von Dir finden … vielleicht hast Du ja doch welche für mich?
Hallo Patrick,
wir haben die Tour 2012 von Yosemite NP zum Tenaya Lake und über den Tioga Pass zum Mono Lake gemacht. Vor dort genau wie du über den Sonora Pass nach Sonora. Und auch im gleichen Hotel übernachtet. War lang und anstrengend aber super schön. Besonders die beiden Seen Tenaya und Mono sind völlig unterschiedlich und absolut sehenswert.