Als David mir in San Francisco das Zelt überlassen hat, wusste ich noch nicht, wann ich dieses mal einsetzen sollte (und ob überhaupt). Vier Nächte später lag ich im Zelt.
Bei der Planung meines Aufenthalts im Zion Nationalpark (Bericht folgt) ist schnell klar geworden, dass diese einer der hoffnungslos überteuerten Gegenden ist, wo man unter $120 die Nacht nicht auf ein vernünftiges Motelzimmer zu hoffen braucht. Im Nationalpark selbst gibt es nur eine Lodge (darüber brauchen wir nicht zu reden) und im angrenzenden Ort Springdale gibt es etliche Möglichkeiten, aber eben teuer. Also habe ich mich mal über Camping informiert. Grundsätzlich ist das in Nationalparks möglich, aber in der Regel auf First Come, First Serve Basis ohne Reservierung. Man kann also nicht sicher sein, einen Platz zu bekommen. In Zion gibt’s außerdem keine Duschen und keinen Strom und das für immerhin noch $25.
Etwas außerhalb des Parks befindet sich die Zion Ponderosa Ranch. Zu dieser Ranch gehört ein riesiges Gelände von 4.000 Acre (müssten wohl etwa 16 Quadratkilometer sein). Darauf befinden sich etliche Lodges, die man ab $400 pro Nacht mieten kann, aber auch kleine Hütten und eben Zeltplätze für nur $12 pro Nacht. Dazu gibt’s sehr gute Sanitäranlagen, einen Swimmingpool, ein Restaurant, etliche Sportgelegenheiten, eine „Recreation Barn“ (Aufenthaltsscheune, wenn man so will), WLAN.
Außerdem werden Touren angeboten. Heute habe ich an einer ATV-Tour (ATV = All Terrain Vehicle, wie ich eben gelernt habe) teilgenommen. Hat mich ein wenig an die Snowmobil-Tour in Schweden erinnert. Nur auf Wüste, anstatt auf Schnee. Da zumindest hier oben auf der Ranch schon die Nebensaison begonnen hat (im Zion Park ist es noch ziemlich voll), ist hier momentan nicht viel los und ich war der einzige auf der Tour mit meinem Guide Ryan. Hat Spaß gemacht. Auch sonst ist es momentan sehr ruhig auf dem Gelände – nur ein paar Familien sind unterwegs.
Auf das Zelten hatte ich mich dann schon gefreut – Sternenhimmel und so. Allerdings ist das nicht halb so romantisch, wenn es in der Nacht kälter ist als man denkt. Ich habe kein Thermometer im Zelt, aber mehr als 10 Grad werden es in der Nacht wohl nicht gewesen sein. In der ersten Nacht habe ich ziemlich gelitten und war ungefähr 15-20 mal wach. In der zweiten Nacht hatte ich schon etwas dazugelernt und mich wärmer angezogen. Die dritte Nacht folgt gleich. Trotz der Kälte (besonders frisch wird es gegen 5-6 Uhr, bevor die Sonne aufgeht) ist es ein schönes Erlebnis. Morgen ist aber wieder Motel angesagt :-)
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